Denknetz: Care statt Crash. Analysen und Impulse zur Politik

Artikelnummer: 978-3-85990-220-6

Eigentlich wäre alles ganz einfach. Wir werden immer produktiver, können Güter und Sachdienstleistungen in immer kürzerer Zeit produzieren und erbringen. Deshalb bleiben mehr Zeit und mehr Ressourcen für all das, was sich nicht rationalisieren lässt.
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Eigentlich wäre alles ganz einfach. Wir werden immer produktiver, können Güter und Sachdienstleistungen in immer kürzerer Zeit produzieren und erbringen. Deshalb bleiben mehr Zeit und mehr Ressourcen für all das, was sich nicht rationalisieren lässt (oder was wir nicht rationalisieren wollen). Dazu gehört Bildung, Freizeit, Kultur. Dazu gehört prominent auch die Care Arbeit, gehören personenbezogene Dienstleistungen, Reproduktionsarbeit.

Doch sind wir mit einem Paradoxon konfrontiert, das die kapitalistische Gesellschaft in verschiedenen Spielarten durchzieht: Hohe Rationalität ist gepaart mit hoher Irrationalität. Einerseits wird alles rationalen Zwecken unterworfen: Effizienter, schneller, besser. Andererseits erleben wir auf gesamtökonomischer Ebene grobe irrationale Verwerfungen. Was im Sinne der Einzelunternehmung rational erscheint - z.B. die Kosten zu senken oder Umweltprobleme ignorieren, wirkt gesamthaft fatal: Die einen - diejenigen ohne Arbeit - haben viel Zeit, die andern erleiden steigenden Arbeitsdruck. Umweltverschmutzung. Ungleichheiten.

Der Zwang, Cash zu mehren, führt in immer schnelleren Rhythmen zum Crash. Care - die Sorge, das sich Kümmern - wird immer mehr zum grossen Gegenentwurf gegenüber der Verwertung von allem und von jedem unter dem Diktat des Kapitals.

www.denknetz-online.ch

Mit Beiträgen u.a. von: Lisa Haller, Ulrike Knobloch, Autorinnengruppe Feministische Ökonomie, Fachgruppe Politische Ökonomie, Mascha Madörin, Tove Soiland, Bettina Dauwalder, Mauro Moretto, Christine Michel, Nikos Panayotopoulos, Andreas Rieger, Vania Alleva, Pascal Pfister, Hans Baumann, Beat Ringer, Peter Samol, Gabriele Winker

politische Themen: Kapitalismuskritik feministische Ökonomie Wirtschafts/Finanzkrise Reproduktion & Care Arbeit
Weitere Informationen: Denknetz Jahrbuch 2013
Umfang: 224 S.
Einband: Pappband
Format: 24,5 x 15,0 cm
Gewicht: 300 g
Erscheinungsdatum: 23.10.2013

Rezension von Ina Praetorius auf beziehungsweise-weiterdenken:

Die Titel machen neugierig: "Care statt Crash" und "Care, Krise und Geschlecht" - so heißen zwei kurz hintereinander in der Schweiz erschienene Publikationen zum Thema Care-Arbeit und Ökonomie (...)

Da scheint sich etwas zu ereignen, das unsereine sich seit dreissig Jahren wünscht: Die von viel mehr Frauen als Männern geleistete un- und unterbezahlte Fürsorgearbeit, seit jeher der grösste Wirtschaftssektor überhaupt, kommt in der Mitte der linken politischen Ökonomie an.

Was allzu lange wider besseres Wissen erst als "Natur der Frau", dann als "Lebenswelt" (in der es nicht um Wirtschaft, sondern bloss um "Sinnfragen" gehe), schliesslich als unscheinbares Anhängsel des "eigentlichen" produktiven Wirtschaftens gehandelt wurde, wird jetzt, endlich auch von einigen Männern, als das in den Fokus gerückt, zu dem es inzwischen geworden ist: der wirkliche Ort der vielfältigen Krisen unserer globalisierten Gegenwart.

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