Rezension zu: Martin Waddell, Patrick Benson: Prinzessin Rosamund, die Starke

23.09.2014 18:01

Dieses Buch wird eines meiner neuen Lieblingskinderbücher!

König und Königin, die ihren Reichtum verjubelt und es auch sonst nicht zu viel gebracht haben, wollen sich den erwünschten Luxus dadurch schaffen, dass sie ihre Tochter an einen reichen Prinzen verheiraten. Dazu muss Prinzessin Rosamund jedoch erst durch eine böse Hexe 'verwünscht' werden, damit sie später von ihrem heldenhaften Prinzen 'erlöst' werden kann.

Der erste Teil dieses Planes klappt ganz gut: Der König ärgert eine böse Hexe dermaßen, dass sie wutentbrannt loszischt, um seine Tochter zu verwünschen. Diese jedoch ergreift Gegenwehr und boxt die Hexe nieder.

Da es mit dem Verwünschen nun nichts mehr wird, macht Rosamund sich selbst auf, ihren Prinzen zu finden. Sie besiegt auf ihrer Reise massenweise Drachen und Ungeheuer und rettet viele reiche Prinzen, von denen ihr jedoch keiner gefällt. Diese wären zwar allesamt 'eine gute Partie' gewesen wären, doch heiraten will sie keinen von denen, so dass sie sich ohne Prinz wieder auf den Weg zurück nach Hause macht.

Dort entdeckt sie einen Stein mit der verheißungsvollen Inschrift „Hier gehts zum verzauberten Prinzen“. Prinzessin Rosamund macht sich sogleich auf den Weg und stellt vorher gegenüber ihren Eltern klar: „Ich tue das nur für mich.“ Nachdem sie mehrere Kobolde, Dämonen und böse Feen 'verwalkt' hat, erlöst Rosamund den schlafenden Prinzen mit einem Kuss. Dieser revanchiert sich mit einem Nasenstüber, was Rosamund megastark findet.

Das Buch fällt auch am Ende nicht in die übliche Märchenromantik zurück. Anstatt dem sonstigen „und so lebten sie glücklich zusammen bis an ihr Lebensende", erfährt man über den weiteren Verlauf des jungen Pärchens nur: „Es war Liebe auf den ersten Stüber. Glücklich spielten sie das Nasenstüber-Spiel noch viele Jahre.

Meine 5-jährige Tochter, der ich das Buch vorlas, war zuerst etwas irritiert über all die Verhaltensweisen von Rosamund, die so gar nicht in ihr gewohntes Prinzessinnen-Schema passten. Nachdem das verdaut und verarbeitet war, freut sie sich aber sehr über das Buch und nimmt es gern selbst zur Hand, um es anzuschauen.

Leider sind von dem Buch, welches 1986 erstmalig erschien und 2007 zuletzt im Lappan-Verlag aufgelegt wurde, nur noch wenige Neu-Exemplare erhältlich.

Altersempfehlung: 4 bis 6 Jahre

Doreen Heide, FEMBooks

Das Buch kann hier für 9,95 € bestellt werden!


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