Andi Zeisler: Wir waren doch mal Feministinnen. Vom Riot Grrrl zum Covergirl - Der Ausverkauf einer politischen Bewegung (Lagerexemplar)

Artikelnummer: 978-3-85869-726-4#

Feminismus ist hip. Beyoncé und Emma Watson bekennen sich zum "F-Wort", Taylor Swift sowieso. Ob die TV-Serie Game of Thrones frauenfeindlich ist oder nicht, darüber redet sich mittlerweile nicht mehr nur die Community im Netz, sondern auch das Feuilleton die Köpfe heiß. Und eine ganze Marketingindustrie schreibt sich "Empowerment" auf die Fahnen, um damit so gut wie jedes Produkt, von Unterwäsche bis Frühstücksflocken, an die Frau zu bringen.
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Feminismus ist hip. Beyoncé und Emma Watson bekennen sich zum "F-Wort", Taylor Swift sowieso. Ob die TV-Serie Game of Thrones frauenfeindlich ist oder nicht, darüber redet sich mittlerweile nicht mehr nur die Community im Netz, sondern auch das Feuilleton die Köpfe heiß. Und eine ganze Marketingindustrie schreibt sich "Empowerment" auf die Fahnen, um damit so gut wie jedes Produkt, von Unterwäsche bis Frühstücksflocken, an die Frau zu bringen.
Was als politische Bewegung für soziale Gerechtigkeit begonnen hat, scheint heute kaum noch mehr als ein Shoppingtipp in einem großen, bunten Markt zu sein, der uns Lösungen für Probleme und Problemzonen verkauft, die erst das System zu solchen macht. Der Feminismus als Marke setzt individuelle Selbstverwirklichung über kollektive Solidarität.

Andi Zeisler, Gründerin und Herausgeberin des Bitch Magazine, nimmt in ihrem höchst unterhaltsamen Buch eine schillernde Reihe von Beispielen aus Popkultur, Medien und Werbung unter die Lupe und zeigt, wie der Feminismus vereinnahmt und verwässert wurde. "Ermächtigung" ist in aller Munde, auf der anderen Seite hat die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten gezeigt, dass Sexismus auf erschreckende Art salonfähig ist.


Autor*in / Hrsg.: Andi Zeisler
Feminismus: US-Amerikanischer Feminismus Pop_Punkfeminismus
Details: Originaltitel: We were Feminists once
Übersetzt von: Anne Emmert/Katrin Harlaß
Umfang: 302 S.
Einband: Kartoniert
Format (T/L/B): 2.3 x 20.5 x 13.7 cm
Gewicht: 393 g
Erscheinungsdatum: 15.03.2017

~ LESEPROBE ~

Rezension von Mira Sigel auf dem Blog Die Störenfriedas:

Das Buch "We Were Feminists Once: From Riot Grrrl to CoverGirl®, the Buying and Selling of a Political Movement" von Andi Zeisler, einer der Macherinnen hinter Bitch Media, liegt seit Monaten auf meinem "Must read" Stapel und nun habe ich so lange gewartet, dass es die deutsche Übersetzung unter dem Titel "Wir waren doch einmal Feministinnen" beim Rotpunktverlag gibt. Umso wichtiger, es endlich zu lesen und zu rezensieren. Denn: Das Buch ist wichtig.

Feminismus, so die Analyse der Autorin, ist in vielen Fällen zu einer Marke geworden, inhaltsleer und ohne gesellschaftliche Wirkung. Alles Mögliche gilt als feministisch, Unterhosen, Push-Up BHs, Zigaretten, Mode, Make-Up, Beyonce, Filme. Das Label "feministisch" hilft dabei, die Sachen an die Frau zu bringen. "Marketplace feminism" nennt Zeisler das und sie zeigt auf, dass dieser eng mit Entwicklungen innerhalb des Feminismus verbunden ist. Der sogenannte "3rd Wave"-Feminismus seit Anfang der 90er Jahre erklärte, dass alles eine Frage der "Choice", der Entscheidung für etwas ist. Feminismus ist demnach nicht mehr, als die freiwillige Entscheidung für Dinge, die sich ohnehin nicht ändern lassen, die Entscheidung, nicht der Inhalt oder die Folgen, gelten als feministisch. Wenn aber die "Choice" das entscheidende Moment für Feminismus ist, dann passt sie hervorragend zum Konsum, zur Kaufentscheidung und das Label "Feminismus" kann auf so ziemlich alles gepackt werden, was Frauen betrifft. In diesem Sinne ist das Buch eine ziemlich erfrischende Abrechnung mit dem Spaßfeminismus oder "liberalen Feminismus", obwohl sich Zeisler selbst als 3rd Wave Feministin versteht und den ein oder anderen Seitenhieb auf radikale Feministinnen (die, die ihre Kritik an der Gesellschaft und nicht der invididuellen Entscheidung ausrichten) verkneifen kann.

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