Autor*in / Hrsg.: | Anne-Kathrin Kilg-Meyer |
Biografien von/über: | Forscherinnen Frauen an der Seite berühmter Männer Wissenschaftlerinnen |
Zeitepoche: | 20. und 21. Jh. |
Weitere Informationen: | Momente des Lebens Umfang: 112 S. Einband: Gebunden Format (T/L/B): 1.2 x 21.8 x 14.3 cm Gewicht: 299 g Erscheinungsdatum: 03.08.2015 |
"Wie sich Mileva Einstein Alberts Nobelpreisgeld sicherte" ist ein Buch über eine Frau, die sich ihre Handlungsvollmacht nicht nehmen ließ.
Beziehungen sind oft kompliziert und Scheidungen erst recht. Und erbaulich sind sie auch nicht gerade. Warum also ein ganzes Büchlein zur Scheidungsgeschichte von Mileva und Albert Einstein lesen? Nun, manchmal ist es ja auch ganz unterhaltsam und lehrreich, bei anderen Menschen zum Fenster hinein zuschauen. Das gilt sicher auch für das Einstein-Promi-Paar, deren Beziehungskrise sich vor ziemlich genau 100 Jahren abspielte. Darüber hinaus erfahren wir ein bisschen was über das Scheidungsrecht vor 100 Jahren, das sich noch nach dem Schuldprinzip richtete und darüber, dass insbesondere im Rechtssystem der Schweiz, wo die Einstein-Ehe geschieden wurde, die rechtliche Stellung einer Ehefrau sehr schwach war.
Wirklich interessant ist das Büchlein mit dem provozierenden Titel "Wie sich Mileva Einstein Alberts Nobelpreisgeld sicherte" aber deshalb, weil die Autorin Anne-Kathrin Kilg-Meyer, eine Rechtsanwältin für Familienrecht in Augsburg, anschaulich schildert, wie Mileva Einstein klug und beharrlich ihre geringen Spielräume nutzte und ausweitete und ihr Leben innerhalb des Systems, an das sie gebunden war, intelligent und zielstrebig gestaltete. Es war eben nicht so, wie es in manchen biografischen Artikeln geschrieben steht, dass der geniale Physiker das Geld des Nobelpreises, mit dem er 1922 ausgezeichnet wurde, großherzig seiner Ex-Frau und den Kindern überließ, sondern es war eine strategische Meisterleistung Milevas, sich dieses Geld im Scheidungsvertrag von 1919, als noch gar nicht sicher war, ob und wann Albert den Nobelpreis bekommen würde, zusichern zu lassen.
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