Astrid Lindgren: Die Menschheit hat den Verstand verloren. Tagebücher 1939-1945

Artikelnummer: 978-3-550-08121-7

Astrid Lindgren hat unsere Kindheit geprägt. Mit Pippi Langstrumpf und Wir Kinder aus Bullerbü hat sie unseren Blick auf die Welt verändert. Ihre Geschichten handeln von Mut, Hoffnung, Liebe und Widerstand. Lange bevor diese Bücher entstanden, schrieb sie ihre Gedanken über das dunkelste Kapitel des 20. Jahrhunderts nieder: den Zweiten Weltkrieg. In ihren Tagebüchern schildert sie, wie Europa von Faschismus, Rassismus und Gewalt vergiftet wird.

24,00 €

inkl. 7% USt. , zzgl. Versand

Lieferzeit: 14 - 21 Werktage



Ein einzigartiges Zeitdokument von Astrid Lindgren
"Wie ist es möglich, dass die Menschheit solche Qualen erleiden muss, und warum gibt es Krieg?"

Astrid Lindgren hat unsere Kindheit geprägt. Mit Pippi Langstrumpf und Wir Kinder aus Bullerbü hat sie unseren Blick auf die Welt verändert. Ihre Geschichten handeln von Mut, Hoffnung, Liebe und Widerstand. Lange bevor diese Bücher entstanden, schrieb sie ihre Gedanken über das dunkelste Kapitel des 20. Jahrhunderts nieder: den Zweiten Weltkrieg. In ihren Tagebüchern schildert sie, wie Europa von Faschismus, Rassismus und Gewalt vergiftet wird.
Nachdenklich und betroffen, aber auch mit dem so unverwechselbaren Tonfall stellt Astrid Lindgren in ihren Tagebüchern wichtige Fragen, die heute wieder von erschreckender Aktualität sind: Was ist gut und was ist böse? Was tun, wenn Fremdenfeindlichkeit und Rassismus das Denken und Handeln der Menschen bestimmen? Wie kann jeder Einzelne von uns Stellung beziehen? Neben dem Kriegsgeschehen erzählt sie von ihrem Familienleben und den ersten Schreibversuchen: 1944 schenkt sie ihrer Tochter das Manuskript von Pippi Langstrumpf zum Geburtstag. Das persönliche Zeitdokument einer sehr klugen Frau, die schon immer den Blick für das große Ganze hatte.


Autor*in / Hrsg.: Astrid Lindgren
Biografien von/über: Schriftstellerinnen
Weitere Informationen: Originaltitel: Krigsdagböcker 1939-1945
Übersetzt von: Angelika Kutsch, Gabriele Haefs
Umfang: 576 S.
Einband: Halbleinen
Format (T/L/B): 3.8 x 21.9 x 14.8 cm
Gewicht: 945 g
Erscheinungsdatum: 25.09.2015

Rezension von Bärbel Gerdes auf Aviva-Berlin:

Die Kriegstagebücher der schwedischen Kinder- und Jugendschriftstellerin geben Auskunft darüber, was sie zur Ablehnung jeglicher Gewalt und jeglichen Krieges brachte. Wir kennen sie als Erfinderin so berühmter Figuren wie Pippi Langstrumpf, Karlsson vom Dach, Ronja Räubertochter und viele mehr.

Jahrelang wurde sie als Anwärterin für den Nobelpreis für Literatur gehandelt - doch die Jury blieb hart: Kinderliteratur sei nicht ernst zu nehmen!
Einige unter uns mögen sich auch an das Jahr 1978 erinnern, in dem Lindgren den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhielt. In der Begründung hieß es, sie würde "mit ihren Büchern Kindern in aller Welt als unverlierbaren Schatz die Phantasie schenken und ihr Vertrauen zum Leben bestärken. Neugier im Kind zu wecken, es kritisch zu machen gegenüber großen Worten und Parolen, ist genauso wichtig wie die Aufgabe, ihnen die Angst zu nehmen vor der Welt und der Zukunft." Und in ihrer Dankesrede wies sie darauf hin: "Auch künftige Staatsmänner und Politiker werden zu Charakteren geformt, noch bevor sie das fünfte Lebensjahr erreicht haben - das ist erschreckend, aber es ist wahr."

In dem vom Ullstein Verlag herausgegebenen Band mit Tagebuchaufzeichnungen haben wir nun die wunderbare Chance mitzuerleben, wie Astrid Lindgren zu dieser Haltung kam. Als sie am 1. September 1939 mit dem Tagebuch begann, war sie noch keine Schriftstellerin. Die 1907 Geborene lebte mit ihren beiden Kindern Lars, den sie 1926 unehelich zur Welt gebracht hatte, ihrer Tochter Karin und ihrem Mann Sture in Stockholm und hatte, abgesehen von einigen Kurzgeschichten in Zeitschriften, noch nichts veröffentlicht.
Mit dem ersten Tag des Zweiten Weltkrieges verfolgte Lindgren engagiert und akribisch, was sich in der Welt außerhalb Schwedens tat. Während ringsum nach und nach die Welt in Flammen aufging, blieb Schweden vom Krieg verschont. Lange hieß es, es sei neutral gewesen, in Wirklichkeit jedoch "versorgte Schweden das faschistische Regime großzügig mit Krediten und Eisenerz", wie es in dem kenntnisreichen und äußerst spannenden Vorwort von Antje Rávic Strubel heißt.

Astrid Lindgren verfolgt das Geschehen mittels Zeitungen und Rundfunk und kann ihr Wissen vertiefen, als sie im September 1940 ihre "geheime 'Bereitschaftsarbeit'" beginnt. Sie arbeitet abends in der Abteilung für Briefzensur des schwedischen Nachrichtendienstes und erfährt über diese Briefe vieles über die Schrecken in den Nachbarländern.

» weiterlesen auf AVIVA-Berlin.de

Durchschnittliche Artikelbewertung

Geben Sie die erste Bewertung für diesen Artikel ab und helfen Sie Anderen bei der Kaufenscheidung: