Brigitte Kratzwald: Das Ganze des Lebens

Artikelnummer: 978-3-89741-362-7

Würden Menschen ohne Lohn arbeiten? Könnten lebensnotwendige Tätigkeiten dann sogar besser erledigt werden als im Marktsystem?

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Würden Menschen ohne Lohn arbeiten? Könnten lebensnotwendige Tätigkeiten dann sogar besser erledigt werden als im Marktsystem?

Zwei sehr unterschiedliche Theoriestränge sagen, ja: Die Peer Produktion aus dem Bereich der Internettechnologie und Freien Software zielt auf hierarchiefreie Kooperation auf Basis freiwilliger Beiträge. In der feministischen Subsistenzperspektive steht die Produktion des Lebens im Zentrum allen Wirtschaftens: Wie können wir das Lebensnotwendige selbstorganisiert und hierarchiefrei herstellen, so dass Arbeit selbstverständlicher Teil des Lebens ist, statt uns vom Leben zu trennen?


Autor*in / Hrsg.: Brigitte Kratzwald
politische Themen: feministische Ökonomie anders wirtschaften
Weitere Informationen: Konzepte/Materialien 7
Umfang: 180 S.
Einband: Kartoniert
Gewicht: 305 g
Erscheinungsdatum: 15.04.2014

Rezension bei Weiberdiwan:

Brigitte Kratzwald untersucht in ihrem Buch zwei selbstorganisierte Wirtschafts- und Lebensformen als Alternativen zum kapitalistischen Modell. Diese Ansätze sind einerseits die aus dem Ökofeminismus erwachsene Subsistenzperspektive und andererseits die Peer Production in der Freien Softwareproduktion. Subsistenz bedeutet, die Produktion von lebensnotwendigen Produkten (wie Lebensmitteln), die Hauswirtschaft und soziale Beziehungen aufzuwerten und gemeinsam ins Zentrum des Lebens zu stellen. Die Peer Production produziert hierarchiefrei und selbstorganisiert Software. Kratzwald diskutiert die beiden unterschiedlichen Ansätze sowohl in ihrer Entstehungsgeschichte also auch in ihrem Potenzial als "Keimform" für gesellschaftliche Veränderungen.

Vieles klingt verlockend: Größere Unabhängigkeit vom kapitalistischen Staat, do it yourself als befriedigende Arbeit, die Aufwertung von Arbeit in Haus, Garten und Feld (urbane Varianten sind Selbsterntefelder und Urban Gardening), die Umgehung von Softwarekonzernen und ihren problematischen Produkten... Aber wie weit ist dies in der heutigen Zeit, hier in Mitteleuropa, auf der individuellen Ebene existenz-sichernd lebbar? Dies kann Kratzwald nur bedingt beantworten. Dennoch behandelt das Buch wichtige und spannende Fragen, es zeugt von großem Engagement der Autorin, zu Veränderungen in Richtung des Guten Lebens beizutragen. Auch wenn das Buch manchmal zu verallgemeinernd geschrieben ist, macht es Mut, Veränderungen keimen zu lassen.

» zur Rezension auf weiberdiwan.at

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