Claire Rodier: Xenophobie Business. Wer profitiert vom Grenzregime?

Artikelnummer: 978-3-89771-578-3

Claire Rodier geht der Frage nach, wozu - und wem - Einwanderungskontrollen dienen. Dazu gibt sie einen seltenen Einblick in die Welt der privaten Sicherheitsunternehmen und deren Verstrickungen in politische Entscheidungs- und Gesetzgebungsprozesse.

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Claire Rodier geht der Frage nach, wozu - und wem - Einwanderungskontrollen dienen. Dazu gibt sie einen seltenen Einblick in die Welt der privaten Sicherheitsunternehmen und deren Verstrickungen in politische Entscheidungs- und Gesetzgebungsprozesse.

Darüber hinaus zeigt sie die ideologische Funktion der Aufrüstung an den Grenzen auf: wie Angst ausgebeutet und Migration kriminalisiert wird, um daraus politischen wie wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen.

Am Beispiel von Asylverfahrenslagern und der europäischen Grenzschutzagentur Frontex wird deutlich, dass immer schärfere Grenzkontrollen nicht allein dem vorgeblichen Zweck der Überwachung und Abschreckung, sondern verschiedensten ökonomischen Interessen dienen. Das Geschäft mit der Xenophobie deckt erstaunliche Zusammenhänge zwischen migrationspolitischen Erwägungen und privatwirtschaftlichen Interessen auf.


Autor*in / Hrsg.: Claire Rodier
politische Themen: Flucht und Asyl
Weitere Informationen: Originaltitel: Xénophobie business. À quoi servent les contrôles migratoires?
Übersetzt von: Julia Schaefermeyer
Umfang: 144 S.
Einband: Kartoniert
Format (T/L/B): 1 x 21 x 14 cm
Gewicht: 169 g
Erscheinungsdatum: 03.03.2015

~ LESEPROBE ~ 

Rezension von Alison Dorsch auf kritisch-lesen:

Die Autorin versucht, mit ihrem Buch eine Orientierungshilfe in einem dichten und komplexen Netzwerk von ökonomischen, ideologischen und politischen Interessen der Flüchtlingspolitik zu geben.

Wer den Preis für die zunehmende Abschottung der (europäischen) Grenzen zu zahlen hat, machen allein die zahlreichen Berichte von ertrunkenen Migrant_innen deutlich. Sucht man jedoch nach denjenigen, die das Leiden und Sterben der Flüchtenden für den eigenen Nutzen in Kauf nehmen, oder gar verursachen, verliert man schnell den Überblick.

Die Zunahme der Einwanderungskontrollen ist laut Claire Rodier eine "paradoxe Begleiterscheinung der globalen Vergesellschaftung" (S. 8). Auf der einen Seite schreiten der Austausch und die damit verbundene Verknüpfung von Gesellschaft und Wirtschaft zu einer globalen "Weltgemeinschaft" beharrlich voran. Wissen, Waren und Kapital zirkulieren immer schneller und ungehemmter über Landesgrenzen hinweg. Auf der anderen Seite jedoch nehmen Kontrolle, Überwachung und Beschränkung der Bewegungsfreiheit von Personen über Grenzen hinweg zu. So wurden die wesentlichen Einwanderungsrouten von Nordafrika nach Europa zwischen 2005 und 2009 nacheinander durch verschärfte Kontrollen geschlossen. Das Schließen dieser Routen hatte jedoch keineswegs ein Versiegen der Migration zur Folge. Stattdessen führen die neuen Hürden auf den Wegen der Migrant_innen zum einen dazu, dass neue Routen entstehen, entlang derer die Überwachung und Kontrolle noch weniger stark ausgeprägt sind. Zum anderen machen die immer strengeren Anforderungen einer legalen Einwanderung illegale Grenzübertritte zunehmend notwendig. Verschärfte Grenzkontrollen erfüllen damit in Rodiers Augen keineswegs den Zweck, den sie vorgeben zu erfüllen: illegale Migration zu unterbinden. Aber wenn sie nicht dem Kampf gegen illegale Migration dienen, wozu und wem dienen sie dann?

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