Davide Calì, Sonja Bougaeva: Wanda Walfisch
Immer wenn Wanda ins Wasser springt, lachen die anderen. "Ich bin zu schwer zum Schwimmen", sagt Wanda. "Nein", sagt der Schwimmlehrer, "du musst nur denken, was du sein möchtest!" Wanda probiert es aus, und der Trick funktioniert. Sie denkt Känguru und springt im Turnunterricht ganz hoch. Sie denkt Hase und mag sogar Karotten. Und beim nächsten Schwimmunterricht denkt Wanda sich leicht. Sie schwimmt wie ein Hai, eine Sardine, gar wie ein Segelboot und ein Kajak. Aber wagt sie sich auch vom Sprungturm?
Davide Calìs unbeschwerte Geschichte knüpft an kindliche Erfahrungen an; im Wasser fühlt sich die mollige Wanda wohl. Sie gewinnt Selbstvertrauen durch Fantasie und Vorstellungskraft. Und Sonja Bougaeva malt Wanda von Seite zu Seite kecker.
Buchempfehlung der Fachstelle KINDERWELTEN für Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung (http://www.kinderwelten.net)
"Jede Woche geht Wanda zum Schwim munterricht, aber sie hasst schwimmen, denn die Kinder lachen sie aus, wenn sie ins Wasser springt und es spritzt. Sie schreien dann: 'Wanda Walfisch dick und rund. Wanda Walfisch hundert Pfund.' Der Schwimmlehrer bemerkt ihren Kummer und gibt ihr einen Rat. Sie soll beim Schwimmen einfach an etwas Leichtes denken. Wanda übt diese Art des Denkens in der Woche bis zur nächsten Schwimmstunde in verschiedenen Situationen:
Zum Beispiel versetzt sie sich beim Duschen in einen warmen Dschungel und friert dann nicht. Oder sie stellt sich vor, dass sie riesig ist und da wird die Angst vor dem Mann auf dem Nachhauseweg kleiner. Sie stellt sich in der Schule Sonnenschein vor und schafft es damit, dass Arthur sie zum ersten Mal anlächelt. In der nächsten Schwimmstunde denkt sie 'Rakete' und taucht ins Wasser ein, ohne zu spritzen. Sie schwimmt wunderbar und niemand beleidigt Wanda. Als Betty nicht aufhört zu stänkern, traut sie sich sogar, vom Turm zu springen - und zwar mit der Vorstellung von einem großen dicken Walf isch, sodass Betty am Beckenrand richtig nass gespritzt wird.
Es fällt leicht, sich in Wanda hinein zu versetzen und zu spüren, wie sehr sie leidet, wenn sie gehänselt wird. Kinder können sich außerdem mit Wandas Stärke identifizieren und werden unterstützt, ihren eigenen Weg aus der Situation finden. Gut ist auf der einen Seite, dass der Bademeister hilft, stärker und selbstbewusster zu werden. Auf der anderen Seite wäre es besser, wenn der Erwachsene noch klarer zu Wanda halten und die Kinder da von abhalten würde, sie zu beleidigen. Immerhin machen die Aufmerksamkeit des Bademeisters und die freundlichen Gesichter zweier Kinder auf der letzten Seite Hoffnung, dass sich in Zukunft etwas Grundlegendes ändern wird." (KINDERWELTEN)
Davide Calìs unbeschwerte Geschichte knüpft an kindliche Erfahrungen an; im Wasser fühlt sich die mollige Wanda wohl. Sie gewinnt Selbstvertrauen durch Fantasie und Vorstellungskraft. Und Sonja Bougaeva malt Wanda von Seite zu Seite kecker.
Buchempfehlung der Fachstelle KINDERWELTEN für Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung (http://www.kinderwelten.net)
"Jede Woche geht Wanda zum Schwim munterricht, aber sie hasst schwimmen, denn die Kinder lachen sie aus, wenn sie ins Wasser springt und es spritzt. Sie schreien dann: 'Wanda Walfisch dick und rund. Wanda Walfisch hundert Pfund.' Der Schwimmlehrer bemerkt ihren Kummer und gibt ihr einen Rat. Sie soll beim Schwimmen einfach an etwas Leichtes denken. Wanda übt diese Art des Denkens in der Woche bis zur nächsten Schwimmstunde in verschiedenen Situationen:
Zum Beispiel versetzt sie sich beim Duschen in einen warmen Dschungel und friert dann nicht. Oder sie stellt sich vor, dass sie riesig ist und da wird die Angst vor dem Mann auf dem Nachhauseweg kleiner. Sie stellt sich in der Schule Sonnenschein vor und schafft es damit, dass Arthur sie zum ersten Mal anlächelt. In der nächsten Schwimmstunde denkt sie 'Rakete' und taucht ins Wasser ein, ohne zu spritzen. Sie schwimmt wunderbar und niemand beleidigt Wanda. Als Betty nicht aufhört zu stänkern, traut sie sich sogar, vom Turm zu springen - und zwar mit der Vorstellung von einem großen dicken Walf isch, sodass Betty am Beckenrand richtig nass gespritzt wird.
Es fällt leicht, sich in Wanda hinein zu versetzen und zu spüren, wie sehr sie leidet, wenn sie gehänselt wird. Kinder können sich außerdem mit Wandas Stärke identifizieren und werden unterstützt, ihren eigenen Weg aus der Situation finden. Gut ist auf der einen Seite, dass der Bademeister hilft, stärker und selbstbewusster zu werden. Auf der anderen Seite wäre es besser, wenn der Erwachsene noch klarer zu Wanda halten und die Kinder da von abhalten würde, sie zu beleidigen. Immerhin machen die Aufmerksamkeit des Bademeisters und die freundlichen Gesichter zweier Kinder auf der letzten Seite Hoffnung, dass sich in Zukunft etwas Grundlegendes ändern wird." (KINDERWELTEN)
Autor*in / Hrsg.: | Davide Cali |
Illustrator*in: | Sonja Bougaeva |
Kinderbuch zu: | Kinder stark machen |
Details: | Originaltitel: Marlene Baleine Übersetzt von: Claudia Steinitz Umfang: 32 S., durchgehend vierfarbig Einband: Gebunden: Format (T/L/B): 1.2 x 23.5 x 30 cm Gewicht: 465 g Lesealter: 5+ Erscheinungsdatum: 25.02.2010 |
Rezension von Magda auf dem Blog Mädchenmannschaft
Immer wenn Wanda ins Wasser springt, lachen die anderen Kinder sie aus. So erzählt die entmutigte Wanda ihrem ebenfalls dicken Schwimmlehrer, dass sie nicht schwimmen und springen kann, da sie dick sei. »Ach was! Nur weil du das denkst. Wir sind das, was wir denken.« antwortet dieser. Wanda probiert es aus, und der Trick funktioniert.
Sie taucht in ihre Phantasiewelt ab, findet sich im Dschungel wieder, wird zum Känguru oder springt ganz hoch beim Turnen. Und beim nächsten Schwimmunterricht zeigt Wanda den fiesen Kindern, wie mutig und gewitzt sie ist.
Davide Calìs anfangs traurige und dann herzerwärmende Geschichte verdeutlicht, wie Kinder durch Diskriminierung eingeschränkt werden und wie dies dazu führen kann, dass sie sich selbst nichts mehr zutrauen. Durch die Unterstützung des Schwimmlehrers fasst Wanda wieder Selbstvertrauen und nutzt ihre Vorstellungskraft, um das zu schaffen, was sie erreichen möchte. Die Zeichnungen von Sonja Bougaeva begleiten Wanda farbenfroh und lebhaft auf ihrem Weg und machen diese Geschichte besonders: Dicke Protagonist_innen in Kinderbüchern, die lernen, ein positiveres Gefühl zu ihrem Körper aufzubauen (obwohl es ihnen nicht leichtgemacht wird) sind selten.
Zwar liegt die Verantwortung, mit den gehässigen Kommentaren der Mitschülerinnen umzugehen, auf den Schultern von Wanda (und das ist ziemlich gemein, weil Wanda super stark und phantasiereich sein muss, um das auszuhalten). Dafür hat die Geschichte ein schönes Ende, bei dem die anderen Kinder letztendlich verdutzt am Beckenrand stehen.
» zur Rezension auf maedchenmannschaft.net
Immer wenn Wanda ins Wasser springt, lachen die anderen Kinder sie aus. So erzählt die entmutigte Wanda ihrem ebenfalls dicken Schwimmlehrer, dass sie nicht schwimmen und springen kann, da sie dick sei. »Ach was! Nur weil du das denkst. Wir sind das, was wir denken.« antwortet dieser. Wanda probiert es aus, und der Trick funktioniert.
Sie taucht in ihre Phantasiewelt ab, findet sich im Dschungel wieder, wird zum Känguru oder springt ganz hoch beim Turnen. Und beim nächsten Schwimmunterricht zeigt Wanda den fiesen Kindern, wie mutig und gewitzt sie ist.
Davide Calìs anfangs traurige und dann herzerwärmende Geschichte verdeutlicht, wie Kinder durch Diskriminierung eingeschränkt werden und wie dies dazu führen kann, dass sie sich selbst nichts mehr zutrauen. Durch die Unterstützung des Schwimmlehrers fasst Wanda wieder Selbstvertrauen und nutzt ihre Vorstellungskraft, um das zu schaffen, was sie erreichen möchte. Die Zeichnungen von Sonja Bougaeva begleiten Wanda farbenfroh und lebhaft auf ihrem Weg und machen diese Geschichte besonders: Dicke Protagonist_innen in Kinderbüchern, die lernen, ein positiveres Gefühl zu ihrem Körper aufzubauen (obwohl es ihnen nicht leichtgemacht wird) sind selten.
Zwar liegt die Verantwortung, mit den gehässigen Kommentaren der Mitschülerinnen umzugehen, auf den Schultern von Wanda (und das ist ziemlich gemein, weil Wanda super stark und phantasiereich sein muss, um das auszuhalten). Dafür hat die Geschichte ein schönes Ende, bei dem die anderen Kinder letztendlich verdutzt am Beckenrand stehen.
» zur Rezension auf maedchenmannschaft.net