Die Serie 'Annonciation' bildet den Kern dieser neuen Monografie von Elina Brotherus. Sie behandelt ein noch immer stark tabuisiertes Thema: die ungewollte Kinderlosigkeit. Damit kehrt Brotherus zur autobiografischen Dokumentation zurück, für die sie Ende der 1990er-Jahre bekannt wurde. Wir begleiten sie durch Zeiten, in denen sich Hoffnung und Enttäuschung abwechseln. Dass ein weiteres Jahr vergangen ist, zeigen die immer wieder eingebauten Kalenderseiten.
Die Fotografien zu 'Annonciation' werden von einem Prolog eingeleitet und mit einem Epilog abgeschlossen, der zeigt, dass das Leben weitergeht. Die sorgfältig komponierten, gemäldeartigen Selbstporträts weichen einer Beobachtung des Alltäglichen mit seinen überraschenden und surrealen Untertönen. Brotherus verzichtet auf Erklärungen, Urteile, Kommentare und Belehrungen und konzentriert sich vollständig auf das visuelle Geschichtenerzählen.
Das anspruchsvoll gestaltete Buch nimmt den Betrachter mit auf eine visuelle und emotionale Reise in die Seele des Menschen. Es verleiht überraschend vielen Frauen und Männern, deren Erfahrungen in der Kunst oder im Leben selten zum Ausdruck kommen, eine Stimme. Elina Brotherus (*1972 in Helsinki) ist eine der bedeutendsten zeitgenössischen Fotografinnen Finnlands.
Howl, Gallery Heino, Helsinki, Finland, mit Victoria Schultz Mai - Juni 2016
Fotograf*in: | Elina Brotherus |
Kunst: | Fotografie |
Weitere Informationen: | Sprache: Englisch Umfang: 156 S., 104 Illustr. Einband: Leinen Format (T/L/B): 2.1 x 27.5 x 20.7 cm Gewicht: 888 g Erscheinungsdatum: 25.11.2015 |
Die Serie "Annonciation" bildet den Kern der sechsten Monografie der finnischen Fotografin. Sie bildet ein noch immer stark tabuisiertes Thema ab: ungewollte Kinderlosigkeit. Damit kehrt sie zur autobiographischen Dokumentation zurück, für die sie Ende der 1990er-Jahre bekannt wurde.
Die Fotografien zu "Annonciation" werden jeweils von einem Prolog eingeleitet und mit einem Epilog abgeschlossen, der zeigt, dass das Leben weitergeht und selbst eine hoffnungslose Geschichte mit einem unglücklichen Ende nicht das Ende ist. Die sorgfältig komponierten, gemäldeartigen Selbstporträts sind zwischen 2008 und 2013 in Finnland, den USA, Kambodscha und in Frankreich entstanden, als sie - vergeblich - versuchte, schwanger zu werden.
Wir begleiten sie durch Phasen, in denen sich Hoffnung und Enttäuschung abwechseln. Dass wieder ein weiteres - kinderloses - Jahr vergangen ist, belegen die Kalenderseiten mit integrierten Zyklusdaten.
Die Fotografin arbeitet ohne Erklärungen oder Kommentare und konzentriert sich gänzlich auf das visuelle Erzählen und ihre Beobachtung von Ritualen, die nur einen Zweck haben: Schwanger zu werden.
Stille Zeugen ihrer Versuche sind die Aufnahmen von Medikamentenbergen, oder vom Blut in der Toilettenschüssel, das die Menstruation, nicht aber die ersehnte Schwangerschaft anzeigt.
Ihre Rebellion gegen das jahrelange Martyrium schließlich wird in einem anderen Motiv deutlich: Untertitelt mit "My Dog Is Cuter Than Your Ugly Baby" zeigt die Fotografin der Kamera den Mittelfinger.
» weiterlesen auf AVIVA-Berlin.de