Erni Kutter: Jahre, die uns geschenkt sind - Eine Spiritualität des Älterwerdens für Frauen
Erni Kutter entwirft eine Spiritualität des Älterwerdens mit Blick auf die Erfahrungen und Bedürfnisse von Frauen, die ihre 'geschenkten Jahre' bewusst erleben und gestalten wollen. Sie entdeckt weibliche Vorbilder in der Geschichte und Mythologie wie auch im Leben und den Netzwerken sozial engagierter Frauen von heute. Verbundenheit mit anderen Menschen, mit der Natur und mit spirituellen Kräften inspirieren, das Älterwerden als Chance zu innerem Reifen und Wachsen zu verstehen und anzunehmen. So entsteht das Bild einer Alterskultur für Frauen, die beherzt Ja sagen zu Stärke und Schwäche, zu Selbstbestimmung und Hilfsbedürftigkeit, zu den hellen und dunklen Seiten im Herbst des Lebens.
Autor*in / Hrsg.: | Erni Kutter |
Religion: | Spiritualität |
Details: | Umfang: 144 S. Einband: Kartoniert Format (T/L/B): 1.3 x 22 x 14.1 cm Gewicht: 225 g Erscheinungsdatum: 08.02.2016 |
Rezension von Juliane Brumberg auf bzw-weiterdenken:
Das war der Autorin besonders wichtig: Der Fahrradkorb auf dem Cover ist leer! Nicht gefüllt mit abwertenden Klischeevorstellungen von alten Frauen oder älteren Ladies aus einschlägigen Illustrierten, die so jugendlich aussehen (müssen), wie ihre Töchter. Vielmehr können die Leserinnen ihren eigenen "Korb" füllen mit neuen Bildern von sich selbst als alt werdenden Frauen. Es geht um einen Blick auf einen bislang unbekannten Lebensabschnitt, das sogenannte "Voralter", die Jahre, nachdem wir die 60 überschritten haben. Noch unsere Großmütter kleideten sich bereits als 60jährige wie alte Frauen und fühlten sich vermutlich auch so. Umfragen zufolge empfinden sich Frauen heute um 10 bis 15 Jahre jünger, als ihr Geburtsdatum besagt.
Erni Kutter, die viel zu Frauengeschichte und spirituellen Frauentraditionen geforscht hat, nennt diese Jahre "geschenkte Jahre voller Chancen und Herausforderungen, Gaben und Aufgaben". In ihrem Buch bietet sie dazu eine Fülle von Bildern für die verschiedenen Bereiche des Älterwerdens an - und zeigt, wie wir dabei trotz nachlassender Kräfte durchaus wirksam in der Welt sein können. Das Wichtigste ist wohl, die eigene Haltung zum Altern nicht in eine falsche Richtung zu lenken: "Gerade im Blick auf die schrecklichen Szenarien, die manche Medien angesichts der Zunahme alter, pflegebedürftiger Menschen oder fehlender Pflegekräfte entwerfen, sollte nicht in Vergessenheit geraten, dass es in unserem Land genügend gesunde, kreative und engagierte Menschen gibt, die bereit und fähig sind an einer neuen Alltagskultur und auch einem gesellschaftlichen Wandel mitzuwirken und ihre visionären Kräfte dafür einzusetzen."
Besonders wichtig finde ich das Kapitel "Großmütter verändern die Welt - eine Älteste werden", in dem die Autorin daran erinnert, dass es in vielen traditionellen Gesellschaften die Aufgabe der Alten war, sich um das "große Ganze", um das Wohl und die Zukunft der Sippe zu kümmern. Könnten es nicht gerade sie sein, "die frei und erfahren genug sind, die Zukunft unseres Planeten und all seiner Bewohner_innen zu ihrer Sache zu machen?" Sie bezieht sich auf Dorothee Sölle, wenn sie feststellt, dass Politik und Spiritualität untrennbar zusammengehören und Visionen eine Kraft sind, die die Welt verändern kann, im Großen wie im Kleinen. Auch unsere Sprache lenkt den Blick in die richtige Richtung. Nicht umsonst heißt es Großeltern und nicht Kleineltern. Als Beispiel verweist sie auf die Machtworte des Rats der Großmütter.
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Das war der Autorin besonders wichtig: Der Fahrradkorb auf dem Cover ist leer! Nicht gefüllt mit abwertenden Klischeevorstellungen von alten Frauen oder älteren Ladies aus einschlägigen Illustrierten, die so jugendlich aussehen (müssen), wie ihre Töchter. Vielmehr können die Leserinnen ihren eigenen "Korb" füllen mit neuen Bildern von sich selbst als alt werdenden Frauen. Es geht um einen Blick auf einen bislang unbekannten Lebensabschnitt, das sogenannte "Voralter", die Jahre, nachdem wir die 60 überschritten haben. Noch unsere Großmütter kleideten sich bereits als 60jährige wie alte Frauen und fühlten sich vermutlich auch so. Umfragen zufolge empfinden sich Frauen heute um 10 bis 15 Jahre jünger, als ihr Geburtsdatum besagt.
Erni Kutter, die viel zu Frauengeschichte und spirituellen Frauentraditionen geforscht hat, nennt diese Jahre "geschenkte Jahre voller Chancen und Herausforderungen, Gaben und Aufgaben". In ihrem Buch bietet sie dazu eine Fülle von Bildern für die verschiedenen Bereiche des Älterwerdens an - und zeigt, wie wir dabei trotz nachlassender Kräfte durchaus wirksam in der Welt sein können. Das Wichtigste ist wohl, die eigene Haltung zum Altern nicht in eine falsche Richtung zu lenken: "Gerade im Blick auf die schrecklichen Szenarien, die manche Medien angesichts der Zunahme alter, pflegebedürftiger Menschen oder fehlender Pflegekräfte entwerfen, sollte nicht in Vergessenheit geraten, dass es in unserem Land genügend gesunde, kreative und engagierte Menschen gibt, die bereit und fähig sind an einer neuen Alltagskultur und auch einem gesellschaftlichen Wandel mitzuwirken und ihre visionären Kräfte dafür einzusetzen."
Besonders wichtig finde ich das Kapitel "Großmütter verändern die Welt - eine Älteste werden", in dem die Autorin daran erinnert, dass es in vielen traditionellen Gesellschaften die Aufgabe der Alten war, sich um das "große Ganze", um das Wohl und die Zukunft der Sippe zu kümmern. Könnten es nicht gerade sie sein, "die frei und erfahren genug sind, die Zukunft unseres Planeten und all seiner Bewohner_innen zu ihrer Sache zu machen?" Sie bezieht sich auf Dorothee Sölle, wenn sie feststellt, dass Politik und Spiritualität untrennbar zusammengehören und Visionen eine Kraft sind, die die Welt verändern kann, im Großen wie im Kleinen. Auch unsere Sprache lenkt den Blick in die richtige Richtung. Nicht umsonst heißt es Großeltern und nicht Kleineltern. Als Beispiel verweist sie auf die Machtworte des Rats der Großmütter.
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