Fariba Vafi: Tarlan
Es ist das Ende der Schah-Regierung im Iran. Ihr Vater trauert der alten Ordnung hinterher, doch die junge Tarlan entflammt für Ideale wie Gerechtigkeit und engagiert sich in der Schule für linke Gruppierungen. Tarlans Wunsch ist es, Schriftstellerin zu werden. Sie vergräbt sich in Büchern. Bald wird sie jedoch in die wirtschaftliche Realität zurückgeholt, als sie merkt, dass sich ihre beruflichen Vorstellungen in der Krise der jungen Islamischen Republik nicht verwirklichen lassen. Nach zahlreichen aussichtslosen und halbherzigen Bewerbungen für die verschiedensten Berufe, entscheidet sich Tarlan für eine Ausbildung als Polizistin. Doch der Alltag ist nicht so, wie sie ihn sich vorgestellt hat. Das Schreiben ist ihr einziger Ausweg.
In 'Tarlan' bietet sich ein ungewöhnlicher Einblick in die islamische Republik.
Das Hauptaugenmerk der Erzählung liegt jedoch auf den Erfahrungen der Hauptfigur Tarlan und ihrer Freundin Rana während ihrer Zeit in der Polizeiakademie, sowie ihre Flucht in die Literatur und das Schreiben.
In 'Tarlan' bietet sich ein ungewöhnlicher Einblick in die islamische Republik.
Das Hauptaugenmerk der Erzählung liegt jedoch auf den Erfahrungen der Hauptfigur Tarlan und ihrer Freundin Rana während ihrer Zeit in der Polizeiakademie, sowie ihre Flucht in die Literatur und das Schreiben.
Autor*in / Hrsg.: | Fariba Vafi |
Belletristik: | zeitgenössischer Roman |
Land im Fokus: | Iran |
Literatur aus: | Nordafrika/Nahost |
Weitere Informationen: | Übersetzt von: Jutta Himmelreich Umfang: 220 S. Einband: Gebunden Format (T/L/B): 2.7 x 19.6 x 12.5 cm Gewicht: 354 g Erscheinungsdatum: 15.10.2015 |
Rezension auf dem Blog Text-Zone:
Wenn Fariba Vafi in den Raum kommt, dann wird man leise, um sie zu verstehen. Ihre ruhige Stimme und ihre Zurückgenommenheit lassen nicht erahnen, dass sie eine der berühmtesten Schriftstellerinnen im Iran ist. Eher unaufällig erscheint sie und auch die Sprache ihrer Literatur ist schlicht und unaufgeregt. Als Vafi im Oktober 2015 die Berliner Lesebühne Lettrétage betritt, erwartet sie gespannt eine mehrheitlich persisch sprechende Zuhörerschaft, der die Autorin bereits bekannt ist.
Jede Veröffentlichung im Iran wird einer staatlichen Zensur unterzogen. Dennoch haben es iranische Autorinnen in den letzten Jahrzehnten geschafft, traditionelle Tabus wie die Ungleichberechtigung der Geschlechter, männliche Gewalt gegenüber Frauen, Sexualität und freie Beziehungen literarisch zu thematisieren. Tatsächlich wurden einige Romane zu diesen Themen im Iran Bestseller. So stammt auch ein großer Teil der Widerstandsliteratur während des Golfkrieges aus Frauenfeder. Fariba Vafi gehört zu denjenigen Frauen, die sich seit einigen Jahren im iranischen Literaturbetrieb behauptet haben. Bereits in den 90er Jahren publizierte sie ihre ersten Erzählungen. In Deutschland ist ihr erster Roman Kellervogel 2012 erschienen, für den sie mehrfach ausgezeichnet worden ist.
Eine Art Bildungsroman
In ihrem neuen Roman geht es um Tarlan, einer etwa 20 Jahre jungen Frau, die Schriftstellerin werden möchte. Sie ist Idealistin, die sich nach einer revolutionären Veränderung der Gesellschaft sehnt, sich an Demonstrationen beteiligt und in den Hungerstreik tritt um Schreibmaschine erlernen zu dürfen. Gleichzeitig steht sie unter dem Druck von ihren Eltern unabhängig zu machen. So inszeniert Vafi die Spannung zwischen Tarlans Rolle, die ihr als junge Frau von der Gesellschaft zugedacht ist und dem Charakter, mit dem sie ausgestattet ist.
» weiterlesen auf text-zone.net
Wenn Fariba Vafi in den Raum kommt, dann wird man leise, um sie zu verstehen. Ihre ruhige Stimme und ihre Zurückgenommenheit lassen nicht erahnen, dass sie eine der berühmtesten Schriftstellerinnen im Iran ist. Eher unaufällig erscheint sie und auch die Sprache ihrer Literatur ist schlicht und unaufgeregt. Als Vafi im Oktober 2015 die Berliner Lesebühne Lettrétage betritt, erwartet sie gespannt eine mehrheitlich persisch sprechende Zuhörerschaft, der die Autorin bereits bekannt ist.
Jede Veröffentlichung im Iran wird einer staatlichen Zensur unterzogen. Dennoch haben es iranische Autorinnen in den letzten Jahrzehnten geschafft, traditionelle Tabus wie die Ungleichberechtigung der Geschlechter, männliche Gewalt gegenüber Frauen, Sexualität und freie Beziehungen literarisch zu thematisieren. Tatsächlich wurden einige Romane zu diesen Themen im Iran Bestseller. So stammt auch ein großer Teil der Widerstandsliteratur während des Golfkrieges aus Frauenfeder. Fariba Vafi gehört zu denjenigen Frauen, die sich seit einigen Jahren im iranischen Literaturbetrieb behauptet haben. Bereits in den 90er Jahren publizierte sie ihre ersten Erzählungen. In Deutschland ist ihr erster Roman Kellervogel 2012 erschienen, für den sie mehrfach ausgezeichnet worden ist.
Eine Art Bildungsroman
In ihrem neuen Roman geht es um Tarlan, einer etwa 20 Jahre jungen Frau, die Schriftstellerin werden möchte. Sie ist Idealistin, die sich nach einer revolutionären Veränderung der Gesellschaft sehnt, sich an Demonstrationen beteiligt und in den Hungerstreik tritt um Schreibmaschine erlernen zu dürfen. Gleichzeitig steht sie unter dem Druck von ihren Eltern unabhängig zu machen. So inszeniert Vafi die Spannung zwischen Tarlans Rolle, die ihr als junge Frau von der Gesellschaft zugedacht ist und dem Charakter, mit dem sie ausgestattet ist.
» weiterlesen auf text-zone.net