Jenny Nordberg: Afghanistans verborgene Töchter. Wenn Mädchen als Söhne aufwachsen

Artikelnummer: 978-3-455-50349-4

In eindrucksvollen Porträts schildert Nordberg den Brauch der bacha posh und erzählt die bewegende Geschichte von Afghanistans verborgenen Töchtern.

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Sie wollen auf Bäume klettern und Drachen steigen lassen, anderen Leute auf der Straße in die Augen gucken und laut lachen, sprechen ohne Angst zu haben und zur Schule gehen. Undenkbar für afghanische Mädchen. Um ihnen ein freieres Leben zu ermöglichen und das Ansehen der Familie zu steigern, verkleiden afghanische Familien ihre Töchter als Jungen. Jenny Nordberg traf Mütter, die in ihrer Kindheit einige Jahre als Junge gelebt haben und auch ihre Töchter als Söhne aufwachsen lassen. Sie sprach mit jungen Mädchen, die als Jungen aufgewachsen sind und vor der Pubertät 'zurückverwandelt' und verheiratet werden sollen, und begegnete Frauen, die auch noch als Erwachsene als Mann leben.

In eindrucksvollen Porträts schildert Nordberg den Brauch der bacha posh und erzählt die bewegende Geschichte von Afghanistans verborgenen Töchtern.


Autor*in / Hrsg.: Jenny Nordberg
Land im Fokus: Afghanistan
Weitere Informationen: Übersetzt von: Gerlinde Schermer-Rauwolf, Robert A Weiß
Umfang: 429 S.
Einband: Gebunden
Format (T/L/B): 3.8 x 21.5 x 15 cm
Gewicht: 670 g
Erscheinungsdatum: 11.03.2015

~ LESEPROBE ~

Rezension von Alice Schwarzer:

Geschlecht oder Freiheit?

"Bacha Posh" heißen die Mädchen, die in Afghanistan als Jungen leben. Für sie ist es eine Frage auf Leben und Tod. Kommen sie in die Pubertät, sollen sie wieder Frauen sein ... Die in New York lebende Schwedin Jenny Nordberg hat ein Buch über dieses "Doing Gender" - den Wechsel der Geschlechterrollen - geschrieben.

Es ist noch Frühling, aber ich weiß schon jetzt, was mein Buch des Jahres ist, nämlich: "Afghanistans verborgene Töchter" von Jenny Nordberg. Die in New York arbeitende Schwedin hat sich für zwei Jahre nach Afghanistan begeben - und ein Buch veröffentlicht, das eine mitreißende Mischung ist aus Reportage, Studie und Essay - und eine Quelle der Erkenntnis.

Nordberg widmet ihr Buch "jedem Mädchen, das herausgefunden hat, dass es in Hosen schneller laufen und höher klettern kann". Solche Mädchen gibt es sogar in Afghanistan, dem Land, in dem die Frauen ans Haus gekettet sind und in der Öffentlichkeit unsichtbar unter der Burka. Allerdings müssen diese Mädchen für die Freiheit zu laufen und zu klettern die Seite wechseln: Sie müssen als Jungen leben.

In Amerika nennt man sie Tomboy, in Frankreich Garçon manqué

"Bacha Posh" werden solche Jungen auf Zeit in Afghanistan genannt. In Amerika nennt man sie Tomboy und in Frankreich Garçon manqué (verpasster Junge). Nur in Deutschland, dem Land der Gretchen und ihrer Töchter und Enkelinnen, gibt es bezeichnenderweise noch nicht einmal einen Namen für die Geschlechtsrollen-Wechslerinnen.

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