Julia Dombrowski: Die Suche nach der Liebe im Netz: Eine Ethnographie des Online-Datings

Artikelnummer: 978-3-8376-1455-8

In diesem Buch wird eine moderne, auf Liebe basierende Variante der Partnersuche als wissenschaftliches Forschungsobjekt vorgestellt: das Online-Dating. Im Zentrum der ethnologischen Studie stehen die Emotionen der Online-Dater, ihre Liebesvorstellungen und ihre Vorgehensweisen.

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In diesem Buch wird eine moderne, auf Liebe basierende Variante der Partnersuche als wissenschaftliches Forschungsobjekt vorgestellt: das Online-Dating. Im Zentrum der ethnologischen Studie stehen die Emotionen der Online-Dater, ihre Liebesvorstellungen und ihre Vorgehensweisen.

Julia Dombrowskis Analyse, die das Geschehen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Dating-Börsen verfolgt, entwickelt eine Grundlage zur Erforschung neuer Wege der Partnersuche im interkulturellen Vergleich.

Leseprobe


Autor*in / Hrsg.: Julia Dombrowski
Medien: Internet
Weitere Informationen: Umfang: 380 S., zahlr. z.T. farb. Abb.
Einband: Kartoniert
Format (T/L/B): 2.7 x 22.6 x 13.7
Gewicht (incl. Verpackung): 539 g
Erscheinungsdatum: 15.01.2011

Interview mit Julia Dombrowski:

1. »Bücher, die die Welt nicht braucht.« Warum trifft das auf Ihr Buch nicht zu?
In meinem Buch geht es um die romantische Liebe, die starken Einfluss auf viele Lebensläufe hat und dennoch selten ethnologisch untersucht wird. Treffen die Suche nach Liebe und Partnerschaft mit den Möglichkeiten des web 2.0 zusammen, entsteht ein faszinierendes Spannungsfeld: Kulturspezifische Ideale, individuelle Sehnsüchte, Emotionen und gesellschaftliche Vorstellungen über das Internet kommen in einem Umfeld zusammen, in dem Online-Dater ihre Ziele und Ideale immer wieder neu auhandeln müssen.

2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Es eröffnet neue Perspektiven auf eine Form der Partnersuche, die gesellschaftlich und medial vielbeachtet wird, aber dennoch scheinbar nicht ?hochwertig? genug ist, um wissenschaftlich angegangen zu werden. Ich möchte mich mit meiner Studie von gängiger Medienkritik und entsprechenden Moraldiskursen distanzieren. Mediennutzern wird häufig ein Opferstatuts zugeschrieben oder angeblich wissen User nicht, welchen ?Mächten? sie sich ausliefern ? was diese ?Mächte? auch immer seien. Online-Dater sind aber keine willenlosen Wesen, die sich einer Entität namens Internet ausliefern. Meine Studie zeigt, dass Online-Dater machtvoll agieren, häufig eine hohe Medienkompetenz besitzen (oder sie gewinnen) und sich mit ihren Aktionen, Emotionen und Sehnsüchten intensiv auseinandersetzen.

3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Aus ethnologischer und kulturwissenschaftlicher Sicht werden in letzter Zeit Emotionen vermehrt untersucht, die vielzitierte Deutungshoheit liegt nicht mehr bei den Naturwissenschaften oder der Psychologie. Die Ethnologie wird außerdem nach wie vor als als komparative Wissenschaft dargestellt, obgleich vergleichende Studien rar, da oft schwer realisierbar sind. Ich denke, dass Online-Dating einen vielversprechenden Ausgangpunkt für kulturvergleichende Studien darstellen kann. Mit meinem Buch möchte ich auch eine Grundlage für weiterführende Untersuchungen über internetgestützte Partnersuche schaffen.

4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Als erstes natürlich mit meinen Informanten, weiterhin hoffe ich auf einen interdisziplinären Dialog. Namentlich kann ich Birgitt Röttger-Rössler, Eva Illouz, Nicole Constable und Daniel Miller nennen.

5. Ihr Buch in einem Satz:
Online-Dating, Liebe und Mediengebrauch einmal anders betrachtet ? wer selbst nicht in einer Single-Börse ist, kann hier einiges über die Partnersuche lernen!

Quelle: Transcript Verlag

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