Karen Köhler: Wir haben Raketen geangelt

Artikelnummer: 978-3-446-24602-7

Es gibt diesen Moment, in dem das eigene Universum zerbricht und weit und breit kein neues in Sicht ist: Eine junge Frau sitzt mittellos und nahezu dehydriert vor einer Tankstelle im Death Valley. Als plötzlich ein Indianer vor ihr steht und ihr das Leben retten will ...

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Es gibt diesen Moment, in dem das eigene Universum zerbricht und weit und breit kein neues in Sicht ist: Eine junge Frau sitzt mittellos und nahezu dehydriert vor einer Tankstelle im Death Valley. Als plötzlich ein Indianer vor ihr steht und ihr das Leben retten will, glaubt sie zu phantasieren. Doch das Universum setzt sich nach seinen eigenen Regeln wieder zusammen. Schon bald teilen sich die beiden einen Doppelwhopper, gehen gemeinsam ins Casino und stranden schließlich in einem dieser schäbigen Motels, die es eigentlich nur im Film gibt. Karen Köhlers Erzählungen sind getragen von einer fröhlichen Melancholie und einer dramatischen Leichtigkeit. Ihre Figuren sind wahre Meisterinnen im Überleben.

Leseprobe


Autor*in / Hrsg.: Karen Köhler
Details: Umfang: 240 S.
Einband: Gebunden
Format (T/L/B): 2.3 x 20.9 x 13.4 cm
Gewicht: 373 g
Erscheinungsdatum: 25.08.2014

~ LESEPROBE ~

Weitere Ausgaben: Weitere Ausgaben: Kartoniert

Rezension von Dorothee Kröger auf AVIVA-Berlin:

Durch Schicksalsschläge aus dem Gleichgewicht gebracht, erkunden die Frauen dieser Erzählungen neue Denk- und Handlungsräume, die im Schatten der Erfahrung umso strahlender Veränderung ermöglichen.

"Wir brechen manchmal auf dem Grat ein Brot und Käse, ohne das Messer zu benutzen, und schmeißen uns vor den Wolken in Deckung. Hinter uns explodiert´s. Die kriegen uns nicht. In tausend Jahren nicht."

Die Ich-Erzählerinnen der Kurzgeschichten Karen Köhlers wissen, wie es ist, geliebt zu werden, gesund zu sein und vertrauen zu können. Zumindest wussten sie es bis vor kurzem, denn die Sicherheit, die sie im jeweiligen Alltag positionierte, ist verpufft. "Peng! Peng! Peng! Du bist tot!" schrieen viele der Frauen noch als Kinder. Doch den Tod gibt es wirklich, genauso wie Diebstahl, Krankheit und Verlassenwerden. Die Konfrontation mit diesen als Kind nicht real geglaubten Phänomenen schleudert die Erzählerinnen in den Ausnahmezustand. Außerhalb jeglicher Zusammenhänge und Strukturen erzählen sie davon, wie sie sich in Wüsten, Höhlen, auf Jägerhochsitzen und Kreuzfahrtschiffen wiederfinden - und diesmal ist es kein Kinderspiel.

Ausnahmezustand zwischen Zauber und Trauer

Nach und nach enthüllen Dialoge, Briefe und Erinnerungen, durch welche Ereignisse sie die Welt nun aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Champagner aus Senfgläsern trinkt die Frau einer der neun Kurzgeschichten und fühlt sich höchst unwohl dabei. Begründet ist dies nicht im Stilbruch, sondern in der Gegenwart ihrer Jugendliebe, die spontan nach wortlosen fünfzehn Jahren mit einer "Wochentagtasche" und "Museumsblick" den Weg aus der Großstadt zu ihr fand. Eine andere Frau begegnet während ihres Krankenhausaufenthalts einem über 70 jährigen "Popstarsonnenbrillenparadiesvogelpatientenopa" mit Neonsocken, der ihr den Ausnahmezustand verzaubert.

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