Kate Beaton: Obacht! Lumpenpack
'Obacht! Lumpenpack' ist ein wildvergnügter Spaziergang durch Literatur- und Zeitgeschichte, von Webcomicautorin und New Yorker-Cartoonistin Kate Beaton mit schnellem Strich aus ihrem eigenen, heutigen Blickwinkel erzählt. Keine Epoche, kein dicker Wälzer ist ihr heilig - Beaton verspottet die Revolutionäre, Führer, Schleimer, Konservativen, Liberalen, Rückwärtsgewandten und Erneuerer der westlichen Welt genau so wie die unglückseligen Heldinnen, Helden und Bösewichte der Literaturgeschichte. Schonungslos zeigt sie, was wirklich geschah, als Brahms einschlief, während Liszt musizierte, dass die ersten Hipster der Welt ganz offensichtlich die Incroyables und Merveilleuses im Frankreich des 18. Jahrhunderts waren, dass Susan B. Anthony natürlich eine 'Samantha' ist, dass die Raubzüge der Wikinger eigentlich coole Ausflüge waren, und natürlich die ganze Peinlichkeit von Jules Vernes Fanbriefen an Edgar Allan Poe.
'Obacht! Lumpenpack' zeigt Ihnen Batman mal ganz sexy, die wahren Hintergründe von Edward Goreys Buchillustrationen, Watsons Probleme mit den Watsons und Queen Elizabeth als Albatros. Kate Beaton wurde für ihre Webcomics, die auf harkavagrant.com erscheinen, mehrfach mit dem Doug Wright Award und dem Harvey Award ausgezeichnet, die amerikanische Erstausgabe von 'Obacht! Lumpenpack' wurde 2011 von Time Magazine in die Top Ten der belletristischen Bücher des Jahres gewählt.
'Obacht! Lumpenpack' zeigt Ihnen Batman mal ganz sexy, die wahren Hintergründe von Edward Goreys Buchillustrationen, Watsons Probleme mit den Watsons und Queen Elizabeth als Albatros. Kate Beaton wurde für ihre Webcomics, die auf harkavagrant.com erscheinen, mehrfach mit dem Doug Wright Award und dem Harvey Award ausgezeichnet, die amerikanische Erstausgabe von 'Obacht! Lumpenpack' wurde 2011 von Time Magazine in die Top Ten der belletristischen Bücher des Jahres gewählt.
Illustrator*in: | Kate Beaton |
Weitere Informationen: | Übersetzt von: Jan Dinter Umfang: 168 S. Einband: Halbleinen Format (T/L/B): 2.7 x 21.7 x 21.7 cm Gewicht: 768 g Erscheinungsdatum: 13.03.2015 |
Rezension von Clarissa Lempp auf AVIVA-Berlin:
Kate Beatons rasend komische Comics über AußenseiterInnen der Geschichtsschreibung klären auf über den schlechten Männergeschmack der Brontë-Schwestern oder Jules Vernes Fan-Briefe an E.A. Poe
Wie fand "Freitag" eigentlich seinen berühmten Insel-Mitbewohner Robinson Crusoe? In Kate Beatons Vorstellung ziemlich unmanierlich. In ihrem Comic-Strip zum Zusammenleben der beiden Roman-Figuren tauft Freitag aufgrund seiner reinigungsresistenten Fellbekleidung Crusoe "Stinki", und ist auch sonst nur wenig vom unsozialen Verhalten des Neu-Ankömmlings begeistert. Gold stehlen, brabbeln, sich wichtigmachen - Beaton beschreibt auf witzige Weise, wie die Sicht auf einen (westlichen) Helden sich umkehren kann, wenn die Perspektive wechselt. Dieser Perspektivwechsel, zu Gunsten marginalisierter Persönlichkeiten der Geschichts- und Kulturschreibung, ist Beatons genialer Dreh- und Angelpunkt in ihren mehrfach ausgezeichneten Web-Comics. Nachdem eine Auswahl davon bereits in der englischen Originalsprache veröffentlicht wurde, erschienen sie jetzt auch in einer recht gelungenen deutschen Übersetzung im Zwerchfell Verlag.
Eine weitere Lücke historischer Berichterstattung füllt Beaton ebenfalls mit viel Humor: die abwesenden Frauen in der Geschichte. Wissenschaftlerinnen wie Rosalind Franklin und Marie Curie, aber auch Kulturschaffende wie Zelda Fitzgerald oder die bereits erwähnten Brontë-Schwestern, kommen bei ihr endlich zu Wort. Beaton sieht aber auch Pop-Kultur als Teil der neuen Geschichtsschreibung. Das zeigt sich auch in der Figur der dauer-genervten und ober-lässigen Wonder Woman und wenn 80er Jahre-Power-Geschäftsfrauen beim Sex ihre Fitnessübungen mit einbauen ist das nicht nur wahnsinnig komisch, sondern nimmt auch die Medienbilder von Weiblichkeit aufs Korn.
» weiterlesen auf aviva-berlin.de
Kate Beatons rasend komische Comics über AußenseiterInnen der Geschichtsschreibung klären auf über den schlechten Männergeschmack der Brontë-Schwestern oder Jules Vernes Fan-Briefe an E.A. Poe
Wie fand "Freitag" eigentlich seinen berühmten Insel-Mitbewohner Robinson Crusoe? In Kate Beatons Vorstellung ziemlich unmanierlich. In ihrem Comic-Strip zum Zusammenleben der beiden Roman-Figuren tauft Freitag aufgrund seiner reinigungsresistenten Fellbekleidung Crusoe "Stinki", und ist auch sonst nur wenig vom unsozialen Verhalten des Neu-Ankömmlings begeistert. Gold stehlen, brabbeln, sich wichtigmachen - Beaton beschreibt auf witzige Weise, wie die Sicht auf einen (westlichen) Helden sich umkehren kann, wenn die Perspektive wechselt. Dieser Perspektivwechsel, zu Gunsten marginalisierter Persönlichkeiten der Geschichts- und Kulturschreibung, ist Beatons genialer Dreh- und Angelpunkt in ihren mehrfach ausgezeichneten Web-Comics. Nachdem eine Auswahl davon bereits in der englischen Originalsprache veröffentlicht wurde, erschienen sie jetzt auch in einer recht gelungenen deutschen Übersetzung im Zwerchfell Verlag.
Eine weitere Lücke historischer Berichterstattung füllt Beaton ebenfalls mit viel Humor: die abwesenden Frauen in der Geschichte. Wissenschaftlerinnen wie Rosalind Franklin und Marie Curie, aber auch Kulturschaffende wie Zelda Fitzgerald oder die bereits erwähnten Brontë-Schwestern, kommen bei ihr endlich zu Wort. Beaton sieht aber auch Pop-Kultur als Teil der neuen Geschichtsschreibung. Das zeigt sich auch in der Figur der dauer-genervten und ober-lässigen Wonder Woman und wenn 80er Jahre-Power-Geschäftsfrauen beim Sex ihre Fitnessübungen mit einbauen ist das nicht nur wahnsinnig komisch, sondern nimmt auch die Medienbilder von Weiblichkeit aufs Korn.
» weiterlesen auf aviva-berlin.de