Aus keltischer Zeit sind die Pferdegöttin Epona, die Bethen oder Dreischwestern überliefert. Zudem eine verborgene Holzfigur sowie ein schlangenhafter Ortsgenius auf der Insel Reichenau. Auch das Christentum konnte sich der alten Mythologie nicht entziehen. So steht hinter der legendenhaften Quellfrau Notburga die keltische Quellgöttin Abnoba und hinter dem heiligen Sylvanus der keltische Cernunnos. Aus dem Mittelalter stammen verschiedene Bräuche wie das Scheibenschlagen im Feuerkult. Ebenso die Fuß- und Kniesteine bei Kirchen, die wasserreiche Ilgaquelle und eine tausendjährige Marieneibe, die im Volk als heilkräftig gelten.
Am Bodensee beeindrucken außerdem die verschiedenen Mythenlandschaften und die astronomischen Orientierungen von Plätzen. Beschrieben werden die Vulkanberge im Hegau, besonders der Hohentwiel, der Mägdeberg und der Hohenhewen. Aber auch die Insel Lindau und die Insel Mainau sowie die jahreszeitlichen Steinkultplätze bei Heiden. Mond- und Sonnenaufgänge spielen auch beim Alpstein eine bedeutende Rolle. Erstmals wird hier der Säntis als heiliger Berg der Bodenseeregion erforscht. Seine Silhouette erscheint als liegende Bergahnin, die auch Inspiration war für die steinzeitlichen Urmütter am Überlingersee.
Vor uns liegt ein sorgfältig recherchiertes Buch, das den Bodensee im Herzen Europas in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt. Durch die kenntnisreiche Herangehensweise gelingt es dem Autor, das Wesenhafte der Naturheiligtümer schrittweise aufzuzeigen. Bekannte Funde wie der Heidenbühl auf Bodanrück, das Brustgefäß von Sipplingen oder das schwarze Ahninnenfigürchen vom Petersfels stehen in einem faszinierenden Zusammenhang der Kulturgeschichte. Mehr als 50 beschriebene Fundplätze machen die mythischen Orte für uns heute wieder erlebbar. Damit kann die persönliche Entdeckungsreise in diese zauberhafte Seelandschaft beginnen.
Autor*in / Hrsg.: | Kurt Derungs |
Details: | Umfang: 256 S. Einband: Gebunden Format (T/L/B): 2 x 24.6 x 16.7 cm Gewicht: 808 g Erscheinungsdatum: 25.03.2018 |
Inhaltsangabe
Sonnenaugen - Das letzte Geheimnis der Alpen?
SONNE, MOND UND PHÄNOMENE
Die Steinkultstätte von Falera
Die historischen Befunde
Kultlinien und Kalender
Berge und Ahnen
Steine und Zeichen
Die Scheibennadel der Mutta
Erdmitte und Drei-Welten-Bild
Archäoastronomie
Stonehenge in Südengland
Newgrange Kulthügel der Flussgöttin
Sonnenstätte Maes Howe auf Orkney
Mondplatz Callanish in Schottland
Jahreskreis von Goseck und die Himmelsscheibe
Felszeichen und astrale Symbole
Steinkultplatz Crap Carschenna
Die Hexenplatte bei Tarasp
Der AltarMenhir von Latsch
Die Ahnensteine von Lutry
Zeichensteine in Sion und in Aosta
Das heilige Tal Val Camonica
AUGEN DER ALPEN
Das Martinsloch bei Elm
Geheimnisvolles Mürtschenfenster
Das Grossmutterloch der Gastlosen
Das Heiterloch in Grindelwald
Das Elaloch in Bergün
Kreuzberglöcher und Dreischwestern
Die Schlafende vom Lattengebirge
Die Drachenwand am Mondsee
Das Sonnenloch am Prisankberg Janez Bizjak
Zum Steingesicht und dem Sonnenauge
ANHANG
Morgensonne in den Kreuzberglöchern Walter Roggensinger
Berge als Sonnenuhren
Verzeichnis der Sonnenaugen
Literatur