Ein erfrischender Rückblick auf eine kleine Buchhandlung im pulsierenden New York der 1910er Jahre geschrieben mit Charme und Witz.
Mitten in den Umwälzungen des Ersten Weltkriegs und trotz ungünstiger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen erfüllten sich zwei Frauen in New York City ihren Traum. Madge Jenison und Mary Mowbray-Clarke gründeten 1916 eine Buchhandlung, die innerhalb kurzer Zeit zum kulturellen Fixpunkt in Manhattan wurde. "The Sunwise Turn" ist das Urbild einer Buchhandlung, wie sie wohl jeder Bücherfreundin, jedem Bücherfreund vorschwebt. Künstler und Intellektuelle verkehrten hier ebenso wie Vertreter des Geldadels, Angehörige der Mittelschicht und Arbeiter. Damen der Gesellschaft arbeiteten unentgeltlich als Aushilfe, auch die junge Peggy Guggenheim erledigte Botengänge.
Zum besonderen Reiz dieser literarischen Liebeserklärung an eine Buchhandlung gehört es, dass viele Episoden und selbst kaufmännische Gepflogenheiten noch heute mühelos nachvollziehbar sind. Unternehmerische Risiken und erdrückende Konkurrenz, aber auch das Glück des Gelingens all das spiegelt Jenisons "menschliche Komödie des Bücherverkaufens". Nach der Lektüre ist man überzeugt, dass sich ihr Mut zum Risiko gelohnt hat.
Autor*in / Hrsg.: | Madge Jenison |
Zeitepoche(n): | 20. und 21. Jh. |
Weitere Informationen: | blue notes 52 Übersetzt von: Ariane Böckler Umfang: 144 S. Einband: Halbleinen Format (T/L/B): 1.7 x 19 x 12 cm Gewicht: 227 g Erscheinungsdatum: 24.02.2014 ~ LESEPROBE ~ |
Rezension von Doris Hermanns auf buecherfrauen.de
Es war 1916, als sich Madge Jenison mit ihrer Freundin Mary Mowbray-Clarke entschloss, eine Buchhandlung zu eröffnen. In diesem wunderbar leichten und humorvollen Buch beschreibt sie die Anfangszeit des Ladens und die Arbeit dort, die vor allem von ihrer Liebe zu Büchern geprägt war. Beide waren von ihrer Vision überzeugt, dass alles von der Kraft der Gedanken abhängt und dass Buchhandlungen diese Gedanken zugänglich machen. Für sie war ihre Buchhandlung ein magischer Ort, der etwas sehr Lebendiges und Inspirierendes hatte und mit dem sie Menschen zum Lesen bringen wollten. Gespräche standen im Mittelpunkt des Geschehens. Aber wie heute auch noch, gab es nicht nur die Kundschaft im Laden, sondern Bestellungen aus zahlreichen Ländern trafen bei ihnen ein.
Eine wunderbare Alltagsbeschreibung aus dem Alltag im Buchhandel, die nichts beschönigt, aber die die große Leidenschaft für das Bücherverkaufen spüren lässt. Dies ist, was das Buch auch heute noch zu einem großen Lesegenuss für Buchhändlerinnen und andere Leserinnen macht.
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