Naomi Alderman: Die Gabe

Artikelnummer: 978-3-453-31911-0

Es sind scheinbar gewöhnliche Alltagsszenen: ein nigerianisches Mädchen am Pool. Die Tochter einer Londoner Gangsterfamilie. Eine US-amerikanische Politikerin. Doch sie alle verbindet ein Geheimnis

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Es sind scheinbar gewöhnliche Alltagsszenen: ein nigerianisches Mädchen am Pool. Die Tochter einer Londoner Gangsterfamilie. Eine US-amerikanische Politikerin. Doch sie alle verbindet ein Geheimnis: Von heute auf morgen haben Frauen weltweit die Gabe - sie können mit ihren Händen starke elektrische Stromstöße aussenden. Ein Ereignis, das die Machtverhältnisse und das Zusammenleben aller Menschen unaufhaltsam, unwiederbringlich und auf schmerzvolle Weise verändern wird.

"Visionärer Thiller zwischen "Die Tribute von Panem" und "Der Report der Magd" mit verstörendem Suchtpotential." GRAZIA

Autor*in / Hrsg.: Naomi Alderman
Belletristik: Fantasy & Science Fiction
Details: Originaltitel: The Power
Übersetzt von: Sabine Thiele
Umfang: 464 S., 9 s/w Illustr.
Einband: Paperback
Format (T/L/B): 4 x 20.5 x 13.5 cm
Gewicht: 608 g
Erscheinungsdatum: 12.02.2018

~ LESEPROBE ~

Rezension von Hanna Komischke auf kritisch-lesen:

Was passiert, wenn Machtverhältnisse sich verschieben? Welche Auswirkungen kann dies auf Rechtsprechung, Geschlechterverhältnisse, Religion, Geschichtsschreibung und auf das Erwachsenwerden haben? Einen besonders radikalen Umbruch der gesellschaftlichen Verhältnisse beschreibt Naomi Alderman in ihrem Roman "Die Gabe". Dabei lässt sie die Leser*innen aus den verschiedensten Perspektiven - weiblich und männlich, jung und alt, reich genauso wie arm - auf das Geschehen blicken.

Rund um die Erde entdecken junge Frauen plötzlich eine ganz besondere Kraft in sich. Sie spüren Elektrizität in sich fließen und können diese kontrolliert abgeben. Vom erregenden Knistern bis zum tödlichen Schlag ist alles möglich. Immer mehr von ihnen können diese Gabe in sich wecken und sie sogar in den Älteren entfachen. Die Gabe - sie wird zum Symbol der Weiblichkeit und sorgt damit für ein gestärktes Zusammengehörigkeitsgefühl. Dies erzeugt allerdings enormen gesellschaftlichen Druck. Menschen mit geringer oder gar keiner Kraft werden diskriminiert. Wertvorstellungen wandeln sich. Männer werden zum "schwachen Geschlecht".

"Die Kraft sucht ein Ventil"

"Es war, als wäre man Teil einer Welle. [...] Ein Sprühnebel aus dem Meer ist kraftvoll, jedoch nur einen Moment lang, dann trocknet die Sonne alles. So war es bei uns." (S. 184)

Am Anfang der Geschichte findet man sich in einer Welt wieder, die unserer gleicht. Doch dann spüren immer mehr Frauen die Gabe in sich und beginnen, diese zu nutzen und gegen das Patriachat aufzubegehren. Aus dem spielerischen Umgang mit der neuen Kraft wird erst ein leichter Hauch von Revolte, dann ein Sturm, ein Umsturz. Sie versammeln sich, demonstrieren und wehren sich gegen sexuelle Belästigung, gegen Zwangsprostitution, gegen Unterdrückung und mangelnde Wertschätzung. Mit ihrer Gabe können sie Lichter löschen und Autos explodieren lassen, aber auch Schmerzen zufügen, töten und in Einzelfällen die Kontrolle über andere Körper übernehmen. "Diesmal wehrten sie sich. Ein Dutzend Frauen wurde zu hundert. Hundert Frauen zu tausend. [...] Plötzlich erkannten sie alle gemeinsam ihre Kraft" (S. 77). Frauen und Mädchen trainieren ihre Kraft, Gott wird weiblich, und es wird ein neuer Staatgegründet, dessen skrupellose Präsidentin sich unter religiöser Fahne mit einer Armee von Soldatinnen gegen nationale Grenzen auflehnt und Rechte von Männern massiv einschränkt. Alles scheint auf einen großen Umbruch hinzustreben, auf eine Welt, in der Frauen sich behaupten und gegen die alte Ordnung kämpfen. Aber ist das Neue wirklich neu?

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