Gerade als Darling anfängt zu verstehen, wird sie von ihrer Tante in den USA fortgerissen. Üppiges Essen, der Fernseher, die Schule das alles ist bald selbstverständlich, nur steht sie im neuen Paradies bald vor ihrer größten Aufgabe.
"Wir brauchen neue Namen" beschwört die Abenteuer eines Mädchens an einem unwirtlichen Ort Afrikas. NoViolet Bulawayo verleiht ihrer Heldin dabei eine einzigartige Stimme, die trotz allem beharrlich Lust am Leben versprüht. Und am Ende steht eine Geschichte, deren Reizen man sich nicht entziehen kann saftig und bittersüß, genau wie Darlings geliebte Guaven.
Autor*in / Hrsg.: | NoViolet Bulawayo |
Belletristik: | zeitgenössischer Roman |
Literatur aus: | Afrika |
Literatur zu: | Migration und Exil |
Weitere Informationen: | Originaltitel: We Need New Names Übersetzt von: Miriam Mandelkow Umfang: 262 S. Einband: Gebunden Format (T/L/B): 2.2 x 20.6 x 12.9 cm Gewicht: 346 g Erscheinungsdatum: 13.08.2014 ~ LESEPROBE ~ |
Rezension von Clarissa Lempp auf AVIVA-Berlin:
NoViolet Bulawayos Debüt erzählt von einer Kindheit in Simbabwe und einer Jugend in den USA. Mit poetischer Sprache und Wortwitz lotet sie Fremde, Heimat und ihre Schnittstellen im Selbst aus.
"Wir brauchen neue Namen", beschließen die Mädchen, als sie ihrer elfjährigen schwangeren Freundin mit einer Abtreibung die Zukunft erleichtern wollen. Sie geben sich Namen aus einer US-amerikanischen Arztserie und entscheiden sich, den Abbruch mit einem Kleiderbügel vorzunehmen. Zum Glück hält Mother Love sie rechtzeitig ab, ohne zu schimpfen. Sie weint einfach nur und gegen diese Tränen sind selbst die Kinder von Paradise machtlos. In Szenen wie diesen beschreibt NoViolet Bulawayo eine Kindheit in Simbabwe, an einem Ort namens "Paradise", der alles andere als paradiesisch wirkt.
Darling, die Hauptprotagonistin, erklärt mit ihrem Kindermund ihre Welt und die Menschen um sie herum. Immer dabei ihre Clique, mit denen sie Guaven stiehlt in "Budapest", einem besseren Viertel der Stadt. Sie erzählt von den NGOs, die Geschenke bringen, von den chinesischen Arbeitern auf den Mega-Baustellen, von der Gewalt eines korrupten Systems und einem Vater, der zum Arbeiten nach Südafrika ging und nun zum Sterben zurückkehrt. Und von der Hoffnung, irgendwann in die USA zu kommen, wo Darlings Tante lebt. Diese Hoffnung erfüllt sich, aber sie erfüllt nicht ihr Versprechen.
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