Sara Ahmed: Das Glücksversprechen. Eine feministische Kulturkritik
'Das Glücksversprechen' ist eine philosophische feministische Auseinandersetzung mit dem allgegenwärtigen Imperativ, glücklich sein zu müssen. Das Werk fragt in provokativer Weise danach, was eigentlich passiert, wenn wir unsere Sehnsüchte und sogar unser eigenes Glück bzw. Glücklichsein von dem anderer abhängig machen. Indem sie Philosophie und feministische Kulturstudien kombiniert, entlarvt Sara Ahmed die gefühlsbedingte und moralische Arbeit, die durch die 'Pflicht zum Glücklichsein' ausgeführt wird. Sie kritisiert, dass das Glücksversprechen uns in Richtung konformer Lebensentscheidungen drängt und von alternativen Entscheidungen abhält. Glück wird denen versprochen, die gewillt sind, ihr Leben auf konforme Weise zu leben. Ahmed bezieht sich in ihrer Kritik auf die Geistesgeschichte des Glück/lichseins, von den klassischen Schilderungen der Ethik als gutes Leben, über Schriften zum Thema Empfindungen und Leidenschaften aus dem 17. Jahrhundert, Debatten über Tugend und Erziehung des 18. Jahrhunderts bis hin zum Utilitarismus des 19. Jahrhunderts. .
Sie beschäftigt sich mit feministischen, antirassistischen und queeren Kritiken, die gezeigt haben, dass Glück/lichsein genutzt wird, um soziale Unterdrückung zu rechtfertigen, und dass jenen, die gegen Unterdrückung einstehen, mit Unglück/lichsein gedroht wird: der feministischen Spaßverderber*in, der unglücklichen Queeren, der wütenden Schwarzen und der melancholischen Migrant*in.
Sie beschäftigt sich mit feministischen, antirassistischen und queeren Kritiken, die gezeigt haben, dass Glück/lichsein genutzt wird, um soziale Unterdrückung zu rechtfertigen, und dass jenen, die gegen Unterdrückung einstehen, mit Unglück/lichsein gedroht wird: der feministischen Spaßverderber*in, der unglücklichen Queeren, der wütenden Schwarzen und der melancholischen Migrant*in.
Autor*in / Hrsg.: | Sara Ahmed |
Feminismus: | Queerfeminismus Schwarzer Feminismus Britischer Feminismus |
Details: | Originaltitel: The Promise of Happiness Übersetzt von: Emilia Gagalski Umfang: 342 S. Einband: Paperback Format (T/L/B): 2.3 x 21 x 14 cm Gewicht: 374 g Erscheinungsdatum: 10.10.2018 |
Rezension von Mira Sigel auf dem Blog Die Störenfriedas:
Vor kurzem ist Sara Ahmeds Buch "Feminist Killjoys" beim Unrast Verlag auf Deutsch erschienen: "Feministisch leben! Manifest für Spaßverderberinnen!" lautet der deutsche Titel. Der Figur der feministischen Spaßverderberin (engl.: "killjoy") spürt die britisch-australische Wissenschaftlerin und Philosophin bereits in ihrem gleichnamigen Blog nach. Geboren 1969 in England, als Tochter einer englischen Mutter und eines pakistanischen Vaters, beschäftigte sie sich schon früh mit dem Anderssein.
"Was kommt euch als erstes in den Sinn, wenn ihr den Begriff Feminismus hört? Dieser Begriff erfüllt mich mit Hoffnung, mit Energie. Er erinnert an laute Verweigerungshaltung und Rebellion genauso wie an die leisen Möglichkeiten, die wir haben könnten, um nicht an Dingen festzuhalten, die uns herabwürdigen. Er vergegenwärtigt Frauen, die sich erhoben haben, sich gegen Dinge ausgesprochen haben, die ihr Leben, ihr Zuhause und ihre Beziehungen im Kampf um erträglicher Welten riskiert haben."
So beginnt die Einleitung des Buches. "Feministisch leben" ist in drei Abschnitte geteilt. Teil I beschäftigt sich damit, wie sie Feministin wurde und warum Frauen überhaupt Feministinnen werden.
In sehr vielem habe ich mich wiedererkennen können, etwa der Situation am Familientisch, wenn die Feministin den anderen mit ihren Bemerkungen den Spaß verdirbt, weil sie sich nicht an Klischees und Sexismus beteiligt, auch das Augenrollen kenne ich. Teil II beschreibt Diversity-Arbeit, also Antworten auf Rassismus und Sexismus und Mehrfachdiskriminierungen, vor allem im akademischen Diskurs. Teil III dreht sich darum, was die Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen sind. Am Ende findet sich noch ein Spaßverderberinnen Survival Kit und ein Manifest. Es geht um weiße Männer, die akademische Diskurse bestimmen und darum, wie befreiend ein "Snap" sein kann, jener Moment, wenn es einfach genug ist und man sich nicht länger um die Konsequenzen schert, wenn der Drang, zu widersprechen und zu protestieren, so groß ist, dass es kein Zurückhalten gibt, als Einzelne und als Gruppe.
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Vor kurzem ist Sara Ahmeds Buch "Feminist Killjoys" beim Unrast Verlag auf Deutsch erschienen: "Feministisch leben! Manifest für Spaßverderberinnen!" lautet der deutsche Titel. Der Figur der feministischen Spaßverderberin (engl.: "killjoy") spürt die britisch-australische Wissenschaftlerin und Philosophin bereits in ihrem gleichnamigen Blog nach. Geboren 1969 in England, als Tochter einer englischen Mutter und eines pakistanischen Vaters, beschäftigte sie sich schon früh mit dem Anderssein.
"Was kommt euch als erstes in den Sinn, wenn ihr den Begriff Feminismus hört? Dieser Begriff erfüllt mich mit Hoffnung, mit Energie. Er erinnert an laute Verweigerungshaltung und Rebellion genauso wie an die leisen Möglichkeiten, die wir haben könnten, um nicht an Dingen festzuhalten, die uns herabwürdigen. Er vergegenwärtigt Frauen, die sich erhoben haben, sich gegen Dinge ausgesprochen haben, die ihr Leben, ihr Zuhause und ihre Beziehungen im Kampf um erträglicher Welten riskiert haben."
So beginnt die Einleitung des Buches. "Feministisch leben" ist in drei Abschnitte geteilt. Teil I beschäftigt sich damit, wie sie Feministin wurde und warum Frauen überhaupt Feministinnen werden.
In sehr vielem habe ich mich wiedererkennen können, etwa der Situation am Familientisch, wenn die Feministin den anderen mit ihren Bemerkungen den Spaß verdirbt, weil sie sich nicht an Klischees und Sexismus beteiligt, auch das Augenrollen kenne ich. Teil II beschreibt Diversity-Arbeit, also Antworten auf Rassismus und Sexismus und Mehrfachdiskriminierungen, vor allem im akademischen Diskurs. Teil III dreht sich darum, was die Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen sind. Am Ende findet sich noch ein Spaßverderberinnen Survival Kit und ein Manifest. Es geht um weiße Männer, die akademische Diskurse bestimmen und darum, wie befreiend ein "Snap" sein kann, jener Moment, wenn es einfach genug ist und man sich nicht länger um die Konsequenzen schert, wenn der Drang, zu widersprechen und zu protestieren, so groß ist, dass es kein Zurückhalten gibt, als Einzelne und als Gruppe.
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