Sara Ahmed: Feministisch leben! Manifest für Spaßverderberinnen
Niederschmetternden Erlebnissen von Rassismus und Sexismus begegnen Feministinnen jeden Tag - Zuhause und bei der Arbeit. Lässt sich aus einem solchen Alltag heraus eine feministische Theorie entwickeln?
Sara Ahmed erinnert an das wissenschaftliche Erbe des Feminismus 'of Color' und zeigt - auf sehr poetische und persönliche Weise - wie Feministinnen über eine Kritik ihrer Erlebniswelten hinausgehen können, um diese Welten umzugestalten. Ahmed entwickelt und empfiehlt eine Figur, die sie 'Feministische Spaßverderberin' nennt. Diese Rolle ermöglicht es Feministinnen, alltäglich kreative Lösungen zu finden und ein System gegenseitiger Hilfe und Unterstützung zu schaffen.
Das Buch schließt mit einem 'Survival Kit für Spaßverderberinnen' und einem 'Manifest für Spaßverderberinnen'. Beide liefern praktisches Handwerkszeug, mit dem innovative feministische Theorie im (Alltags-)Leben einer Feministin umgesetzt und erweitert werden kann.
Sara Ahmed erinnert an das wissenschaftliche Erbe des Feminismus 'of Color' und zeigt - auf sehr poetische und persönliche Weise - wie Feministinnen über eine Kritik ihrer Erlebniswelten hinausgehen können, um diese Welten umzugestalten. Ahmed entwickelt und empfiehlt eine Figur, die sie 'Feministische Spaßverderberin' nennt. Diese Rolle ermöglicht es Feministinnen, alltäglich kreative Lösungen zu finden und ein System gegenseitiger Hilfe und Unterstützung zu schaffen.
Das Buch schließt mit einem 'Survival Kit für Spaßverderberinnen' und einem 'Manifest für Spaßverderberinnen'. Beide liefern praktisches Handwerkszeug, mit dem innovative feministische Theorie im (Alltags-)Leben einer Feministin umgesetzt und erweitert werden kann.
Autor*in / Hrsg.: | Sara Ahmed |
Illustrator*in: | Carrie Moyer |
Feminismus: | Queerfeminismus Schwarzer Feminismus Britischer Feminismus |
Details: | Übersetzt von: Emilia Gagalski Umfang: 352 S. Einband: Kartoniert Format (T/L/B): 2.3 x 21 x 14 cm Gewicht: 384 g Erscheinungsdatum: 15.08.2017 |
Rezension von Mira Sigel auf dem Blog Die Störenfriedas:
Vor kurzem ist Sara Ahmeds Buch "Feminist Killjoys" beim Unrast Verlag auf Deutsch erschienen: "Feministisch leben! Manifest für Spaßverderberinnen!" lautet der deutsche Titel. Der Figur der feministischen Spaßverderberin (engl.: "killjoy") spürt die britisch-australische Wissenschaftlerin und Philosophin bereits in ihrem gleichnamigen Blog nach. Geboren 1969 in England, als Tochter einer englischen Mutter und eines pakistanischen Vaters, beschäftigte sie sich schon früh mit dem Anderssein.
"Was kommt euch als erstes in den Sinn, wenn ihr den Begriff Feminismus hört? Dieser Begriff erfüllt mich mit Hoffnung, mit Energie. Er erinnert an laute Verweigerungshaltung und Rebellion genauso wie an die leisen Möglichkeiten, die wir haben könnten, um nicht an Dingen festzuhalten, die uns herabwürdigen. Er vergegenwärtigt Frauen, die sich erhoben haben, sich gegen Dinge ausgesprochen haben, die ihr Leben, ihr Zuhause und ihre Beziehungen im Kampf um erträglicher Welten riskiert haben."
So beginnt die Einleitung des Buches. "Feministisch leben" ist in drei Abschnitte geteilt. Teil I beschäftigt sich damit, wie sie Feministin wurde und warum Frauen überhaupt Feministinnen werden.
In sehr vielem habe ich mich wiedererkennen können, etwa der Situation am Familientisch, wenn die Feministin den anderen mit ihren Bemerkungen den Spaß verdirbt, weil sie sich nicht an Klischees und Sexismus beteiligt, auch das Augenrollen kenne ich. Teil II beschreibt Diversity-Arbeit, also Antworten auf Rassismus und Sexismus und Mehrfachdiskriminierungen, vor allem im akademischen Diskurs. Teil III dreht sich darum, was die Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen sind. Am Ende findet sich noch ein Spaßverderberinnen Survival Kit und ein Manifest. Es geht um weiße Männer, die akademische Diskurse bestimmen und darum, wie befreiend ein "Snap" sein kann, jener Moment, wenn es einfach genug ist und man sich nicht länger um die Konsequenzen schert, wenn der Drang, zu widersprechen und zu protestieren, so groß ist, dass es kein Zurückhalten gibt, als Einzelne und als Gruppe.
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Vor kurzem ist Sara Ahmeds Buch "Feminist Killjoys" beim Unrast Verlag auf Deutsch erschienen: "Feministisch leben! Manifest für Spaßverderberinnen!" lautet der deutsche Titel. Der Figur der feministischen Spaßverderberin (engl.: "killjoy") spürt die britisch-australische Wissenschaftlerin und Philosophin bereits in ihrem gleichnamigen Blog nach. Geboren 1969 in England, als Tochter einer englischen Mutter und eines pakistanischen Vaters, beschäftigte sie sich schon früh mit dem Anderssein.
"Was kommt euch als erstes in den Sinn, wenn ihr den Begriff Feminismus hört? Dieser Begriff erfüllt mich mit Hoffnung, mit Energie. Er erinnert an laute Verweigerungshaltung und Rebellion genauso wie an die leisen Möglichkeiten, die wir haben könnten, um nicht an Dingen festzuhalten, die uns herabwürdigen. Er vergegenwärtigt Frauen, die sich erhoben haben, sich gegen Dinge ausgesprochen haben, die ihr Leben, ihr Zuhause und ihre Beziehungen im Kampf um erträglicher Welten riskiert haben."
So beginnt die Einleitung des Buches. "Feministisch leben" ist in drei Abschnitte geteilt. Teil I beschäftigt sich damit, wie sie Feministin wurde und warum Frauen überhaupt Feministinnen werden.
In sehr vielem habe ich mich wiedererkennen können, etwa der Situation am Familientisch, wenn die Feministin den anderen mit ihren Bemerkungen den Spaß verdirbt, weil sie sich nicht an Klischees und Sexismus beteiligt, auch das Augenrollen kenne ich. Teil II beschreibt Diversity-Arbeit, also Antworten auf Rassismus und Sexismus und Mehrfachdiskriminierungen, vor allem im akademischen Diskurs. Teil III dreht sich darum, was die Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen sind. Am Ende findet sich noch ein Spaßverderberinnen Survival Kit und ein Manifest. Es geht um weiße Männer, die akademische Diskurse bestimmen und darum, wie befreiend ein "Snap" sein kann, jener Moment, wenn es einfach genug ist und man sich nicht länger um die Konsequenzen schert, wenn der Drang, zu widersprechen und zu protestieren, so groß ist, dass es kein Zurückhalten gibt, als Einzelne und als Gruppe.
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