Sara Lövestam: So wie du bist

Artikelnummer: 978-3-930041-92-3

Lelle stellt Fragen, über die man nicht spricht. Wie eine Frau ohne Beine zur Toilette geht, beispielsweise. Paula ist eine solche Frau - und Lelle verliebt sich in sie.


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Lelle liebt Frauen. Sie genießt sie wie andere Schokolade. Dafür schämt sie sich nicht. Auch nicht dafür, in anderer Leute Büro zu stürmen und ihnen intime Details zu erzählen. Oder ihnen Fragen zu stellen. Über Dinge, über die man nicht spricht. Wie eine Frau ohne Beine zur Toilette geht, beispielsweise.

Paula ist eine solche Frau, mit "null und einem halben Bein". Sie ist Doktorandin, forscht über Partikelverben und möchte in wissenschaftlichen Zeitschriften zitiert werden. Über ihr Begehren möchte sie nicht sprechen. Schon gar nicht mit auf­dringlichen Lesben wie Lelle, die Paula über Martin kennenlernt. Martin ist Lelles bester Freund. Filialleiter mit Reihenhaus. Und einer heimlichen Faszination für das Körperlich-Unvollständige, das Asymmetrische, den Stumpf. Er hat Paula übers Internet gesucht und gefunden. Und verliebt sich in sie. Genau wie Lelle...




Autor*in / Hrsg.: Sara Lövestam
Belletristik: erotische Literatur zeitgenössischer Roman
Perspektiven: mit Behinderung lesbisch
Weitere Informationen: Übersetzt von: Julia Kielmann
Umfang: 224 S.
Gewicht: 205 g
Format: 1.7 x 18.3 x 11.5
Einband: kartoniert
Erscheinungsdatum 05.05.2014

~ FEMBooks-Empfehlung ~

Rezension von Ahima Beerlage auf AVIVA-Berlin:

Was ist liebenswert? Mit dem heterosexuellen Martin, der lesbischen Lelle und Paula, der Doktorandin, die ohne Beine auf die Welt gekommen ist, schickt uns die schwedische Autorin auf eine Reise, an deren Ende wir nur eins wissen: Normalität liegt im Auge der BetrachterIn. "Man sollte über niemanden urteilen, ehe man nicht mit dessen Boot gesegelt ist."

Gleich zu Beginn des Romans schrillen bei vielen LeserInnen sicher alle Alarmglocken, wenn "der Held" Martin Sander mit seiner Vorliebe für beinamputierte Frauen eingeführt wird. Fetisch oder echte Liebe? Wie kann und soll die LeserIn damit umgehen? Als nächstes wird Lelle, die "normale" Lesbe, vorgestellt, die beste Freundin von Martin. Lelle wechselt ihre Partnerinnen wie ihre Garderobe, kann sich auf nichts festlegen. Sie hält sich für vorurteilsfrei und tolerant. Ihrem Freund Martin will sie deshalb helfen, seine Vorliebe für behinderte Frauen nicht mit Selbsthass zu belegen, zieht ihn aber trotzdem immer wieder damit auf.

Und schließlich erscheint Paula, die Linguistin, auf der Bildfläche. Sie wurde mit unvollständigen Beinen und wenig harmonischen Gesichtszügen geboren und im Säuglingsalter wegen ihrer Behinderung von ihren Eltern ausgesetzt. Liebevolle Menschen adoptierten sie und kümmerten sich sorgenvoll um sie, ohne sie jedoch so zu akzeptieren, wie sie ist. In der Folge macht sie sich unberührbar und zieht sich, in die gesellschaftliche Ecke gedrängt, trotzig auch beruflich in eine wissenschaftliche Nische zurück. Paula, die Frau, die so gut wie nie ohne ihr sichtbares "Anderssein" wahrgenommen wird, widmet sich dem Forschungsgebiet zusammengesetzter Verben. Neue Kombinationen ergeben eine neue (Wort-)Identität.

Als Lelle und Paul in ihr Leben treten, wird Paulas sorgsam gehütete Gefühlswelt erschüttert. Martin verliebt sich in sie und bringt ihr Selbstbild damit ins Wanken. Ihr Blick aus der behaupteten "Normalität" erlaubt es ihr nicht, diese Liebe an sich heranzulassen Sie kann seine Liebe nicht annehmen.

Und Lelle, die erklärte Szenelesbe, die so sehr dem lesbischen Schönheitsideal entspricht, dass sie jede Nacht eine andere haben kann? Sie will für ihren Freund Martin bei Paula ein gutes Wort einlegen - und verliebt sich in die kratzbürstige, abweisende und keiner Norm entsprechenden Paula.

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