Shamim Sarif: Das Leben, von dem sie träumten

Artikelnummer: 978-3-930041-69-5

Boston, November 2000. Alexander Iwanow, Ende 60, zieht sich aus dem Geschäftsleben zurück und will sein Catering-Imperium an die kühle, karriereorientierte Melissa Johnson verkaufen. Im Laufe der Verhandlungen lernt Alexander Melissas Mutter Estelle kennen...

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Boston, November 2000. Alexander Iwanow, Ende 60, zieht sich aus dem Geschäftsleben zurück und will sein Catering-Imperium an die kühle, karriereorientierte Melissa Johnson verkaufen. Im Laufe der Verhandlungen lernt Alexander Melissas Mutter Estelle kennen. Ihr erzählt er seine Lebensgeschichte: von seiner Karriere als Regierungsangestellter im Russland des Kalten Krieges über seine Flucht in die USA und den Tod seiner geliebten Frau Katja. Die näheren Umstände von Katjas Schicksa sind immer im Dunkeln geblieben. Doch nun schickt sich Alexanders Nichte Lauren an, das Rätsel um Katjas Tod zu ergründen. Gemeinsam mit Melissa, die allmählich entdeckt, dass das Leben auch genüssliche Seiten haben kann, reist sie nach Moskau ...

Autor*in / Hrsg.: Shamim Sarif
Belletristik: zeitgenössischer Roman
Weitere Informationen: Originaltitel: Despite the Falling Snow
Übersetzt von: Andrea Krug 
Umfang: 354 S.
Einband: Kartoniert
Lesealter: ab 14 J.
Format (T/L/B): 3.3 x 19 x 12.5
Gewicht: 435 g
Erscheinungsdatum: 16.06.2010

Es hat geläutet. Auf dem Weg zur Tür lässt Lauren den Blick über die zwei Bilder schweifen, die im Eingangsbereich hängen. Es sind die beiden abstrakten Gemälde, die Estelle erwähnt hat, Werke, die sie vor sechs oder sieben Jahren gemalt hat und die ihre Aufmerksamkeit einen Moment fesseln, weil sie gut sind. Wieder läutet es. Lange diesmal, beharrlich, und sie eilt weiter und reißt die Tür auf. Estelle und Melissa sind da.
»Geduld ist eine große Tugend, wissen Sie«, sagt sie zu Melissa.
»So heißt es, wenn man sicher ist, dass das, worauf man wartet, auch wirklich kommt.«
»Ich war auf dem Weg.« Lauren tritt beiseite und bittet sie herein.
»Das konnte ich nicht wissen. Es ist ein großes Haus. Hätte ja sein können, dass Sie die Klingel nicht gehört haben. Wir hätten hier ewig stehen können.«
Lauren reibt sich die Stirn.
»Bereite ich Ihnen Kopfschmerzen?« Melissa lächelt.
»Ja. Und versuchen Sie nicht, Ihre Schuld mit einem lausigen Aspirin zu begleichen. Ich erwarte mindestens eine Schultermassage.«
»Wenn es das ist, was Sie möchten.«
Estelle verfolgt den Schlagabtausch zwi­schen ihrer Tochter und Lauren mit einigem Befremden. Melissas unverblümte Antwort hat Lauren die Röte ins Gesicht ge­trieben. Sie wendet sich um und eilt vor ihren Gästen her, führt sie ins Wohnzimmer, und sofort fällt Estelles Blick auf Katjas Porträt. Sie tritt näher.
»Sie ist atemberaubend. Das Bild ist atemberaubend.«

»Das Leben, von dem sie träumten ist eine Geschichte von Liebe und vom systematischen Verrat der Nächsten und Engsten. Es ist aber auch eine Geschichte von Treue und Loyalität, von Stärke und Mut. Und von Hoffnung (...) Zugleich Spionageroman, psychologischer und zeitgeschichtlicher Roman, Liebesgeschichte und Krimi: Spannend, flüssig erzählt (und ebenso übersetzt), lässt der Roman in die Atmosphäre zur Zeit des kalten Krieges ebenso eintauchen wie in die facettenreiche Welt der Jahrtausendwende und entwirft - nicht zuletzt in den Dialogen - lebendige Charaktere und überzeugende Beziehungsporträts. Ein packender Roman über die menschliche Fähigkeit zum Bösen und zum Guten.«
Gertrud Lehnert, DeutschlandRadio Kultur

»... die Verlegerinnen Krug & Schadenberg beweisen erneut ihr feines Gespür für Stoffe und Storys, die die Schublade 'Lesbenroman' auf eine so spannende, kluge und bewegende Weise sprengen, dass frau es ihnen einfach nicht übelnehmen kann.«
Birgit Scheuch, Virginia

»In ihrem zweiten Roman Das Leben, von dem sie träumten, bearbeitet Shamim Sarif ein bislang von der lesbischen Belletristik völlig vernachlässigtes Thema. Ihr gekonnter Balanceakt zwischen zwei Zeitebenen und Gesellschaftsordnungen zeigt auch die gravierenden Auswirkungen von Vergangenem auf Gegenwärtiges. Die hervorragende Übersetzung von Andrea Krug trägt starkt zur atmosphärischen Erzähldichte bei.«
Gudrun Hauer, Lambda-Nachrichten

»Was für ein Buch! Selten hat mich eine Geschichte, die sich so langsam entwickelt und entfaltet, so gefesselt wie diese! (...) Der Autorin gelingt es erneut - wie in ihrem Debüt Die verborgene Welt - eine ausgesprochen ungewöhnliche Geschichte dicht, packend und mitreißend zu erzählen. (...) Herzzerreißend!«
Miriam, lesarion.de

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