Sung-Hyung Cho: Verliebt, Verlobt, Verloren
1952, noch während des Koreakrieges, schickte Nordkorea auserwählte Studenten in sozialistische Bruderländer mit dem Ziel, sie dort auszubilden und mit dem neuen Wissen irgendwann zurück in die Heimat zu schicken, um das zerstörte Vaterland wieder aufzubauen. Die DDR nahm einen großen Teil der koreanischen Studenten auf. Die höflichen jungen Männer beherrschten neben der deutschen Sprache bald auch die landestypischen Tanzschritte. Das war die Zeit, in der junge deutsche Frauen ihnen so schicksalhaft begegnen sollten: Ihre persönliche Liebes- und Lebensgeschichte begann vor der Kulisse der großen Weltgeschichte. Es kam, wie es kommen musste: Sie verliebten sich, sie verlobten sich, sie bekamen Kinder. Anfang der 60er Jahre mussten die jungen Nordkoreaner nach Hause zurückkehren und zum Teil ihre frisch gegründeten Familien für immer zurücklassen.
VERLIEBT, VERLOBT, VERLOREN schildert die Geschichte der Zurückgelassenen, der Mütter und deren Kinder, die ohne die Väter aufwuchsen, denen sie so ähnlich sehen. Der Film erzählt von dem Verlangen der Kinder, ihre Väter kennenzulernen, oder wenigstens ein Lebenszeichen von den Vätern zu bekommen, die sie nie kennen lernen durften, und der Sehnsucht der Mütter, die einst große Liebe ihres Lebens wiederzusehen.
Bewegender Dokumentarfilm über Frauen aus der DDR und ihre Kinder, die von ihren aus Nordkorea stammenden Männern bzw. Vätern verlassen wurden, weil sie wieder zurück in ihr Land beordert wurden.
VERLIEBT, VERLOBT, VERLOREN schildert die Geschichte der Zurückgelassenen, der Mütter und deren Kinder, die ohne die Väter aufwuchsen, denen sie so ähnlich sehen. Der Film erzählt von dem Verlangen der Kinder, ihre Väter kennenzulernen, oder wenigstens ein Lebenszeichen von den Vätern zu bekommen, die sie nie kennen lernen durften, und der Sehnsucht der Mütter, die einst große Liebe ihres Lebens wiederzusehen.
Bewegender Dokumentarfilm über Frauen aus der DDR und ihre Kinder, die von ihren aus Nordkorea stammenden Männern bzw. Vätern verlassen wurden, weil sie wieder zurück in ihr Land beordert wurden.
Land im Fokus: | Korea |
Regisseur*in: | Sung-Hyung Cho |
Thema: | DDR |
Details: | D 2015, FSK ab 0 DVD-Video Umfang: 95 Min. Einband: DVD Erscheinungsdatum: 22.01.2016 ~ TRAILER ~ |
Rezension auf FILMLÖWIN:
Regisseurin Sung-Hyung Cho fiel mir erstmalig durch ihren Debutfilm Full Metal Village auf, in dem sie die Bewohner_innen des beschaulichen Örtchens Wacken über den alljährlichen Heavy Metal Festival Exzess in ihrer Nachbarschaft interviewte. Ein recht ungewöhnliches Thema für eine junge koreanische Frau, dachte ich. Obwohl es eindeutig zu kurz gegriffen ist, eine Künstlerin thematisch auf ihre Herkunft zu reduzieren, freute ich mich doch, dass Sung-Hyung Cho mit Verliebt, Verlobt, Verloren nun ihre südkoreanischen Wurzeln nutzt, um ihrem Publikum Einblicke in sehr persönliche Lebensgeschichten zu geben.
Verliebt, Verlobt, Verloren erzählt von Frauen aus der ehemaligen DDR, die sich in den 50er Jahren in nordkoreanische Gaststudenten verliebten, sie zum Teil heirateten und eine Familie gründeten. Die zärtlichen Liebesgeschichten finden ein jähes Ende, als sich der gemeinsame Nenner ihrer Herkunftsländer, der Kommunismus, in zwei Lager aufteilt und die Koreaner kurzerhand und kompromisslos aus Deutschland abgezogen werden. Auf Grund der schwierigen politischen Lage in Nordkorea haben die zurückgebliebenen Frauen und ihre Kinder keinen Kontakt zu den Vätern, wissen oftmals nicht einmal, ob diese noch leben.
Sung-Hyung Cho kommt mit den Betroffenen ins Gespräch. Mit einem nostalgischen Lächeln auf den Lippen erzählen die in die Jahre gekommenen Frauen von ihrer ersten großen Liebe, von heimlichen Begegnungen und Beziehungen, die wohl gerade auf Grund ihres Skandalpotentials großen Zauber entfalteten. Anrührend sind diese Momente, können wir uns doch alle mit diesen Geschichten und Gefühlen identifizieren. Umso erschütternder gestaltet sich der Verlauf des Films, wenn der Schmerz über die erzwungene Trennung zu Tage tritt. Tränen fließen bei den Müttern wie bei den Kindern. Insbesondere letztere fühlen eine tiefe Sehnsucht, ihren Vätern näher zu kommen. An eine echte Begegnung glaubt kaum eine_r von ihnen.
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Regisseurin Sung-Hyung Cho fiel mir erstmalig durch ihren Debutfilm Full Metal Village auf, in dem sie die Bewohner_innen des beschaulichen Örtchens Wacken über den alljährlichen Heavy Metal Festival Exzess in ihrer Nachbarschaft interviewte. Ein recht ungewöhnliches Thema für eine junge koreanische Frau, dachte ich. Obwohl es eindeutig zu kurz gegriffen ist, eine Künstlerin thematisch auf ihre Herkunft zu reduzieren, freute ich mich doch, dass Sung-Hyung Cho mit Verliebt, Verlobt, Verloren nun ihre südkoreanischen Wurzeln nutzt, um ihrem Publikum Einblicke in sehr persönliche Lebensgeschichten zu geben.
Verliebt, Verlobt, Verloren erzählt von Frauen aus der ehemaligen DDR, die sich in den 50er Jahren in nordkoreanische Gaststudenten verliebten, sie zum Teil heirateten und eine Familie gründeten. Die zärtlichen Liebesgeschichten finden ein jähes Ende, als sich der gemeinsame Nenner ihrer Herkunftsländer, der Kommunismus, in zwei Lager aufteilt und die Koreaner kurzerhand und kompromisslos aus Deutschland abgezogen werden. Auf Grund der schwierigen politischen Lage in Nordkorea haben die zurückgebliebenen Frauen und ihre Kinder keinen Kontakt zu den Vätern, wissen oftmals nicht einmal, ob diese noch leben.
Sung-Hyung Cho kommt mit den Betroffenen ins Gespräch. Mit einem nostalgischen Lächeln auf den Lippen erzählen die in die Jahre gekommenen Frauen von ihrer ersten großen Liebe, von heimlichen Begegnungen und Beziehungen, die wohl gerade auf Grund ihres Skandalpotentials großen Zauber entfalteten. Anrührend sind diese Momente, können wir uns doch alle mit diesen Geschichten und Gefühlen identifizieren. Umso erschütternder gestaltet sich der Verlauf des Films, wenn der Schmerz über die erzwungene Trennung zu Tage tritt. Tränen fließen bei den Müttern wie bei den Kindern. Insbesondere letztere fühlen eine tiefe Sehnsucht, ihren Vätern näher zu kommen. An eine echte Begegnung glaubt kaum eine_r von ihnen.
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