In der zweiten Hälfte ihres langen Lebens war sie vor allem Schriftstellerin von Novellen und Romanen, die - brillant erzählt, poetisch, humorvoll und weise - zu Recht als Kleinode geschätzt werden. Die Energie für ihr vielfältiges Schaffen schöpfte sie aus den Sommermonaten im finnischen Schärengarten. Über dreißig Sommer verbrachte sie mit ihrer Lebensgefährtin Tuulikki Pietilä in ihrer Hütte auf Klovharun, einer winzigen Felseninsel, umschwärmt von kreischenden Möwen und umtost von Stürmen.Subversiv, ihrer Zeit voraus, sich allen Konventionen verweigernd.
Allem voran stellte Tove Jansson die Kunst, die Suche nach neuen Ausdrucksformen. Aber sie war auch Familienmensch, zuverlässig, besonnen, genügsam, reich an Liebe und Empathie.
In Tuula Karjalainens einfühlsamer und reich bebilderter Biografie tritt uns diese außergewöhnliche Künstlerin lebendig entgegen.
- Aktuelle Biografie zum 100. Geburtstag am 9. August 2014.
- Mit zahlreichen Kunstwerken Tove Janssons.
- Schwerpunktthema Finnland 2014 auf der Frankfurter Buchmesse.
- ausgezeichnet als herausragendes finnisches Sachbuch 2014
Autor*in / Hrsg.: | Tuula Karjalainen |
Biografien von/über: | Lesben Schriftstellerinnen |
Zeitepoche: | 20. und 21. Jh. |
Weitere Informationen: | Originaltitel: Tove Jansson, Tee työtä ja rakasta Übersetzt von: Anke Michler-Janhunen, Regine Pirschel Umfang: 355 S., ca. 150 Abb. durchgehend farbig Einband: Gebunden Format (T/L/B): 2.6 x 24.5 x 18 cm Gewicht: 974 g Erscheinungsdatum: 25.07.2014 |
Leseprobe: |
Tove Jansson (1914-2001) ist bis heute die wohl bekannteste schwedischschreibende Autorin Finnlands. Über ihr reiches Künstlerinnenleben berichtet die Kunsthistorikerin Tuula Karjalainen anschaulich und einfühlsam in der nun auf Deutsch erschienenen Biografie.
Jannson war viel mehr als nur Schriftstellerin, nämlich Kunstmalerin, Illustratorin, Comic-Zeichnerin, Bühnenbildnerin, Dramaturgin, Dichterin, politische Karikaturistin. "Da war sie eine unerbittliche und leidenschaftliche Pazifistin und Antifaschistin. In ihren Gedanken und ihrer Lebensweise war sie eine Feministin, die ihrer Zeit voraus war."
Als Tochter eines bekannten Bildhauers und einer überaus produktiven Illustratorin war ihr die künstlerische Laufbahn gewissermaßen vorgegeben. Mit dem Vater verband sie eine lebenslange Hassliebe, die Mutter war ihre wichtigste Vertraute. Beide waren künstlerische Vorbilder, während ihre Ehe, in der die Mutter ihre künstlerische Karriere hinter die des Vaters stellte, um sich um Haushalt, Kinder und regelmäßiges Einkommen zu kümmern, das Gegenteil von dem war, was die freiheitsliebende Tove wollte. Einen wunderbaren Einblick in ihre Kindheit bieten auch Janssons Erzählungen in "Die Tochter des Bildhauers", die mit scharfem Blick auch die patriarchalen Verhältnisse in der Kunstszene aufs Korn nehmen.
» weiterlesen auf weiberdiwan.at
Rezension von Doris Hermanns auf AVIVA-Berlin:
Die Mumins machten sie weltbekannt, aber die nun zum 100. Geburtstag ihrer Erfinderin Tove Jansson erschienene erste Biografie auf Deutsch zeigt auf, wie vielfältig und umfangreich ihr Werk ist.
Ihr Lebensmotto war "Arbeit und Liebe" - und ihre Arbeit stand für sie immer an erster Stelle: "Sie schuf, malte, zeichnete und schrieb in einem Umfang, der dem Lebenswerk gleich mehrerer Künstler zur Ehre gereicht hätte." Zudem waren ihre Kreativität und ihre Kunst sehr vielfältig, ihre Schaffenskraft enorm: "Bilder, Märchen, Erzählbände, Romane, Theaterstücke, Gedichte, Lieder, Bühnenbilder, Monumentalgemälde, Illustrationen und Werbebilder gehörten ebenso dazu wie politische Zeichnungen und Karikaturen."
Die finnlandschwedische Künstlerin Tove Jansson wurde 1914 in einer KünstlerInnenfamilie geboren, der Vater war Bildhauer, die Mutter Illustratorin, sie war es, die für das Familieneinkommen sorgte. Kunst, immer wieder Neues zu schaffen war der Mittelpunkt im Leben der ganzen Familie. Tove Jansson wuchs sowohl mit den Geschichten ihrer Familie mütterlicherseits als auch mit Bildern auf, beides sollte sie und ihr Werk grundlegend für ihr Leben prägen.
Prägend war aber auch, wie sie ihre Mutter und andere Frauen von KünstlerInnen erlebte: Sie führten als Künstlerinnen ein Leben im Schatten ihrer Männer. Und genau das wollte sie nicht, auch wenn Leben und Arbeit für sie immer eng verknüpft waren. So kannte sie es aus ihrer Familie und so lebte sie es auch. Die Motive, die sie malte und in ihren Erzählungen beschrieb, stammten aus ihrem eigenen Umfeld, ihren FreundInnen, ihren Inseln, auf denen sie alle Sommer verbrachte, ihren Reisen und ihren persönlichen Erfahrungen.
» weiterlesen auf AVIVA-Berlin.de