Whitney Chadwick: Frauen, Kunst und Gesellschaft
Dieses Standardwerk schildert auf mehr als 500 Seiten, wissenschaftlich fundiert und reich bebildert, die unterschiedlichen Rollen der Frau in der Welt der Kunst. Es spannt den Bogen vom Mittelalter bis in das 21. Jahrhundert und richtet sich an ein breites Publikum.
Der Autorin gelingt es hervorragend, einen umfassenden Einblick in ein aktuelles Thema der Kunstgeschichte zu geben. Mit dem Buch entstand gewissermaßen ein Kanon weiblichen Kunstschaffens, der neben scharfsinnigen Neubewertungen auch von der bisherigen Forschung vernachlässigte Werke aufnimmt. Somit spiegelt Whitney Chadwick auf unnachahmliche Weise die von Künstlerinnen seit dem späten Mittelalter bis heute geführte Diskussion um Geschlechterrollen wider.
Der Autorin gelingt es hervorragend, einen umfassenden Einblick in ein aktuelles Thema der Kunstgeschichte zu geben. Mit dem Buch entstand gewissermaßen ein Kanon weiblichen Kunstschaffens, der neben scharfsinnigen Neubewertungen auch von der bisherigen Forschung vernachlässigte Werke aufnimmt. Somit spiegelt Whitney Chadwick auf unnachahmliche Weise die von Künstlerinnen seit dem späten Mittelalter bis heute geführte Diskussion um Geschlechterrollen wider.
Autor*in / Hrsg.: | Whitney Chadwick |
Weitere Informationen: | dkv kunst kompakt Umfang: 528 S., mit ca. 85 farbigen und ca. 232 schwarzweißen Abb. Einband: Kartoniert Format: 21,0 x 15,0 cm Gewicht: 1.154 g Erscheinungsdatum: 18.11.2013 |
Rezension von Lea Albring auf AVIVA-Berlin:
Als sie beschloss, einen Kanon weiblichen Kunstschaffens zu verfassen, stellte sich die Wissenschaftlerin einer unfassbaren Mammutaufgabe. Herausgekommen ist ein bahnbrechendes Buch, das längst zum Standardwerk geworden ist. In seiner fünften Ausgabe erscheint es nun erstmals auf Deutsch.
Wissenschaftskritik und Neubewertungen
Nein, eine Katalogisierung von Künstlerinnen ist "Frauen, Kunst und Gesellschaft" nicht, der Titel zeigt bereits an, dass das Werk über diese quantitative Dimension weit hinausreicht. Die zentrale Qualität des Buches besteht darin, dass die Autorin kontextualisiert, reflektiert und kritisiert - und dies abseits von historisch gewachsenen Deutungskonventionen und Bewertungsschemata. Sie analysiert die Rolle der Frau in der Kunst sowohl unter politischen, geographischen und kulturellen Prämissen radikal neu. Auch mit Kritik am eigenen Fach hält sich die Wissenschaftlerin nicht zurück: "Frauen sind eher Objekte der Darstellung als Kunstschaffende in einer Kunstgeschichte, die allgemein anhand von "Alten Meistern" und "Meisterwerken" beleuchtet wird." Chadwick nimmt eine Dekonstruktion dieser Denkmuster vor, indem sie die Einordnungs- und Klassifizierungsmechanismen von Künstlerinnen und ihren Kunstwerken hinterfragt, neu evaluiert und Alternativen vorschlägt. Sprachliche Normen, die unreflektiert eine Geschlechterdifferenz voraussetzen, kritisiert sie dabei genauso wie die Diskrepanz zwischen weiblicher Produktion und weiblicher Abbildung in der Kunst.
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Als sie beschloss, einen Kanon weiblichen Kunstschaffens zu verfassen, stellte sich die Wissenschaftlerin einer unfassbaren Mammutaufgabe. Herausgekommen ist ein bahnbrechendes Buch, das längst zum Standardwerk geworden ist. In seiner fünften Ausgabe erscheint es nun erstmals auf Deutsch.
Wissenschaftskritik und Neubewertungen
Nein, eine Katalogisierung von Künstlerinnen ist "Frauen, Kunst und Gesellschaft" nicht, der Titel zeigt bereits an, dass das Werk über diese quantitative Dimension weit hinausreicht. Die zentrale Qualität des Buches besteht darin, dass die Autorin kontextualisiert, reflektiert und kritisiert - und dies abseits von historisch gewachsenen Deutungskonventionen und Bewertungsschemata. Sie analysiert die Rolle der Frau in der Kunst sowohl unter politischen, geographischen und kulturellen Prämissen radikal neu. Auch mit Kritik am eigenen Fach hält sich die Wissenschaftlerin nicht zurück: "Frauen sind eher Objekte der Darstellung als Kunstschaffende in einer Kunstgeschichte, die allgemein anhand von "Alten Meistern" und "Meisterwerken" beleuchtet wird." Chadwick nimmt eine Dekonstruktion dieser Denkmuster vor, indem sie die Einordnungs- und Klassifizierungsmechanismen von Künstlerinnen und ihren Kunstwerken hinterfragt, neu evaluiert und Alternativen vorschlägt. Sprachliche Normen, die unreflektiert eine Geschlechterdifferenz voraussetzen, kritisiert sie dabei genauso wie die Diskrepanz zwischen weiblicher Produktion und weiblicher Abbildung in der Kunst.
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