Wir Frauen 1/2015 "Leben Machen - Reproduktionsmedizin"
Schwerpunkt dieser Ausgabe: Leben Machen - Reproduktionsmedizin
Im Brüter, einer Art großem Aquarium, schaukeln Embryonen aller Hautfarben mit dem Kopf nach unten sanft vor sich hin, jedes in seiner eigenen Fruchtblase. Sie werden geboren in eine Gemeinschaft hinein, die auf vielerlei Weise füreinander sorgt. "Das war Teil der Revolution der Frauen, die die alten hierarchischen Strukturen zerbrochen hat. Am Ende war da die eine Sache, die wir auch aufgeben mussten, die einzige Macht, die wir jemals besessen hatten, im Austausch für keine Macht für niemand. Die ursprüngliche Form der Reproduktion: die Macht, Kinder zu gebären. Denn solange wir biologisch in Ketten lagen, konnten wir niemals gleich sein. Und die Männer konnten niemals soweit humanisiert werden, daß sie Liebe und Zärtlichkeit entwickelten. Also wurden wir alle Mütter. Jedes Kind hat drei.", erklärt Bee, erdacht von Marge Piercy in ihrem utopischen Roman "Frau am Abgrund der Zeit" (1976). Harter Tobak für Conny, eine Art Zeitreisende aus den USA der 1970er Jahre. Sie ist schockiert über die "Kinder aus der Dose", "die sanften Retortenmonster der Zukunft, ohne Schmerzen geboren, bunt wie ein Wurf junger Hunde".
Auch andere Feministinnen wie z. B. Shulamit Firestone träumten davon, mit Hilfe künstlicher Fortpflanzung die "Tyrannei der biologischen Familie" zu zerschlagen, das Konzept der Zweigeschlechtlichkeit aufzuheben und die Entwicklungsmöglichkeiten von Frauen zu erweitern. In den 1970er Jahren, als das Modell der Hausfrau ideologisch noch viel stärker dominierte, empfanden viele Frauen Mutterschaft auch als Gefangenschaft. Frauen sollten sich "vor der Falle Mutterschaft hüten", riet schon Simone de Beauvoir.
Im Brüter, einer Art großem Aquarium, schaukeln Embryonen aller Hautfarben mit dem Kopf nach unten sanft vor sich hin, jedes in seiner eigenen Fruchtblase. Sie werden geboren in eine Gemeinschaft hinein, die auf vielerlei Weise füreinander sorgt. "Das war Teil der Revolution der Frauen, die die alten hierarchischen Strukturen zerbrochen hat. Am Ende war da die eine Sache, die wir auch aufgeben mussten, die einzige Macht, die wir jemals besessen hatten, im Austausch für keine Macht für niemand. Die ursprüngliche Form der Reproduktion: die Macht, Kinder zu gebären. Denn solange wir biologisch in Ketten lagen, konnten wir niemals gleich sein. Und die Männer konnten niemals soweit humanisiert werden, daß sie Liebe und Zärtlichkeit entwickelten. Also wurden wir alle Mütter. Jedes Kind hat drei.", erklärt Bee, erdacht von Marge Piercy in ihrem utopischen Roman "Frau am Abgrund der Zeit" (1976). Harter Tobak für Conny, eine Art Zeitreisende aus den USA der 1970er Jahre. Sie ist schockiert über die "Kinder aus der Dose", "die sanften Retortenmonster der Zukunft, ohne Schmerzen geboren, bunt wie ein Wurf junger Hunde".
Auch andere Feministinnen wie z. B. Shulamit Firestone träumten davon, mit Hilfe künstlicher Fortpflanzung die "Tyrannei der biologischen Familie" zu zerschlagen, das Konzept der Zweigeschlechtlichkeit aufzuheben und die Entwicklungsmöglichkeiten von Frauen zu erweitern. In den 1970er Jahren, als das Modell der Hausfrau ideologisch noch viel stärker dominierte, empfanden viele Frauen Mutterschaft auch als Gefangenschaft. Frauen sollten sich "vor der Falle Mutterschaft hüten", riet schon Simone de Beauvoir.
Weitere Informationen: | Umfang: 35 S. |
Inhalt dieser Ausgabe
Korinthe/ Impressum
Inhalt/ Editorial
Hexenfunk
Schwerpunkt: Leben Machen - Reproduktionsmedizin
Einleitung
Frauen von der Schwangerschaft befreien - Feministische Revolution mit der radikalen Feministin Shulamith Firestone
Grenzüberschreitende Eizellen
Leben-Machen und Sterben-Lassen in Indien
Queerer Kinderwunsch
Die medikalisierte Hoffnung: In-vitro-Fertilisation
Meine feministische Wahrheit
(Nicht nur) für Anfänger*innen
Gender Hurts
Krieg und Frieden
Nein heißt Nein!
Aminatou Haidar - die Gandhi der Westsahara - dieser Artikel ist auch online zu lesen: wirfrauen.de/die-gandhi-der-westsahara-aminatou-haidar-kaempferin-fuer-menschenrechte
Und die Frauen? Notizen aus Frankreich
who cares?! kämpfe um reproduktion
Care Revolution
"So wie du arbeitest, möchte ich gern mal Urlaub machen ..." Sozial- und Erziehungsberufe aufwerten! - dieser Artikel ist auch online zu lesen: wirfrauen.de/so-wie-du-arbeitest-moechte-ich-gern-mal-urlaub-machen
Projekte
Quarteera / Die Revolution revolutionieren!
Herstory
Brief von Clara Zetkin an Alexandra Kollontai
100 Jahre Frauenfriedenskonferenzen
Früher war alles besser?
Außerdem
Gesehen
Gelesen
Daten und Taten: Sarah Kirsch/ Gerda Lehner
Korinthe/ Impressum
Inhalt/ Editorial
Hexenfunk
Schwerpunkt: Leben Machen - Reproduktionsmedizin
Einleitung
Frauen von der Schwangerschaft befreien - Feministische Revolution mit der radikalen Feministin Shulamith Firestone
Grenzüberschreitende Eizellen
Leben-Machen und Sterben-Lassen in Indien
Queerer Kinderwunsch
Die medikalisierte Hoffnung: In-vitro-Fertilisation
Meine feministische Wahrheit
(Nicht nur) für Anfänger*innen
Gender Hurts
Krieg und Frieden
Nein heißt Nein!
Aminatou Haidar - die Gandhi der Westsahara - dieser Artikel ist auch online zu lesen: wirfrauen.de/die-gandhi-der-westsahara-aminatou-haidar-kaempferin-fuer-menschenrechte
Und die Frauen? Notizen aus Frankreich
who cares?! kämpfe um reproduktion
Care Revolution
"So wie du arbeitest, möchte ich gern mal Urlaub machen ..." Sozial- und Erziehungsberufe aufwerten! - dieser Artikel ist auch online zu lesen: wirfrauen.de/so-wie-du-arbeitest-moechte-ich-gern-mal-urlaub-machen
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Quarteera / Die Revolution revolutionieren!
Herstory
Brief von Clara Zetkin an Alexandra Kollontai
100 Jahre Frauenfriedenskonferenzen
Früher war alles besser?
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Daten und Taten: Sarah Kirsch/ Gerda Lehner