Zeresnay Berhane Mehar: Das Mädchen Hirut
Äthiopien im Jahre 1996. Die Anwältin Meaza Ashenafi kämpft mit ihrer Organisation für die Rechte der Frauen und Kindern in ihrem Land. Dabei legt sie sich immer wieder mit den Behörden in ihrem Land an. Als die Anwältin vom schrecklichen Schicksal der 14-jährigen Hirut hört, beschließt sie sofort den Fall anzunehmen. Das junge Mädchen wurde auf dem Heimweg von der Schule von einem älteren Landwirt gekidnappt und vergewaltigt, um sie gemäß der örtlichen Traditionen, der "Telefa", anschließend zur Frau zu nehmen. Doch dem mutigen Mädchen gelang die Flucht und es tötete dabei seinen Peiniger. Nun droht Hirut die Todesstrafe und sie wird festgenommen. Um das Leben des Mädchens zu retten muss Meaza den fast aussichtslosen Kampf gegen jahrhundertalte Traditionen und patriarchalischen Glaubenssätzen aufnehmen.
Regisseur*in: | Zeresnay Berhane Mehar |
Details: | Schauspieler*in: Meron Getnet/Tizita Hagere/Haregewine Assefa u.a. ETH/USA 2014, FSK ab 12 Sprache: Dt/Amharisch, UT: Dt Originaltitel: Difret Umfang: 99 Min. Einband: DVD Format (T/L/B): 1.5 x 19.2 x 13.6 cm Gewicht: 76 g Erscheinungsdatum: 17.07.2015 ~ TRAILER ~ |
Rezension auf FILMLÖWIN:
Ich bin schockiert, als ich wenige Minuten nach Beginn von Das Mädchen Hirut mit ansehe, wie eine Gruppe erwachsener Männer die hilflose Heldin auf offenem Feld überwältigt, entführt und sich dafür dann auch noch bewundernd gegenseitig auf die Schultern klopft. Als hätten sie keinen Menschen gefangen, sondern eine Antilope erlegt (was ich als Vegetarierin immer noch befremdlich fände, aber das nur am Rande). Für einen kurzen Moment zweifle ich tatsächlich den Wahrheitsgehalt des Films von Zeresenay Berhane Mehari an, weil ich nicht glauben kann (oder will?), dass Frauen auf dieser Welt so behandelt werden. Manchmal bin ich unheimlich naiv.
"Telefa" heißt diese Tradition, die im ländlichen Äthiopien die Entführung junger Mädchen als Bräute legitimiert. Wer sich gegen diese Form der Freiheitsberaubung wehrt, handelt gegen das ungeschriebene Gesetz des Patriarchats. So etwas wie Notwehr gibt es für Frauen auch vor dem Gesetz des Landes nicht. Jedenfalls nicht bis 1996, das Jahr, in dem Das Mädchen Hirut spielt.
Die Geschichte des kleinen Mädchens, das vor seinem Entführer, Vergewaltiger und zukünftigen Ehemann flieht und dabei seinen Peiniger aus Angst um das eigene Leben erschießt, basiert auf wahren Begebenheiten, die Ende der 90er Jahre zu einem offiziellen Verbot der "Telefa" in Äthiopien geführt haben. Mehari erzählt seine Geschichte aus der Sicht der Anwältin Meaza Ashenafi (Meron Getnet), ebenfalls eine real existierende Person, die sich dem Fall der kleinen Hirut (Tizita Hagere) annimmt und allen Widerständen zum Trotz um deren Freiheit kämpft, im Zuge dessen sogar den Justizminister selbst anklagt und ihren Beruf riskiert. Doch - und das wird in Das Mädchen Hirut sehr deutlich - wenn wir etwas in dieser Welt verändern wollen, dann müssen wir eben alles geben.
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Ich bin schockiert, als ich wenige Minuten nach Beginn von Das Mädchen Hirut mit ansehe, wie eine Gruppe erwachsener Männer die hilflose Heldin auf offenem Feld überwältigt, entführt und sich dafür dann auch noch bewundernd gegenseitig auf die Schultern klopft. Als hätten sie keinen Menschen gefangen, sondern eine Antilope erlegt (was ich als Vegetarierin immer noch befremdlich fände, aber das nur am Rande). Für einen kurzen Moment zweifle ich tatsächlich den Wahrheitsgehalt des Films von Zeresenay Berhane Mehari an, weil ich nicht glauben kann (oder will?), dass Frauen auf dieser Welt so behandelt werden. Manchmal bin ich unheimlich naiv.
"Telefa" heißt diese Tradition, die im ländlichen Äthiopien die Entführung junger Mädchen als Bräute legitimiert. Wer sich gegen diese Form der Freiheitsberaubung wehrt, handelt gegen das ungeschriebene Gesetz des Patriarchats. So etwas wie Notwehr gibt es für Frauen auch vor dem Gesetz des Landes nicht. Jedenfalls nicht bis 1996, das Jahr, in dem Das Mädchen Hirut spielt.
Die Geschichte des kleinen Mädchens, das vor seinem Entführer, Vergewaltiger und zukünftigen Ehemann flieht und dabei seinen Peiniger aus Angst um das eigene Leben erschießt, basiert auf wahren Begebenheiten, die Ende der 90er Jahre zu einem offiziellen Verbot der "Telefa" in Äthiopien geführt haben. Mehari erzählt seine Geschichte aus der Sicht der Anwältin Meaza Ashenafi (Meron Getnet), ebenfalls eine real existierende Person, die sich dem Fall der kleinen Hirut (Tizita Hagere) annimmt und allen Widerständen zum Trotz um deren Freiheit kämpft, im Zuge dessen sogar den Justizminister selbst anklagt und ihren Beruf riskiert. Doch - und das wird in Das Mädchen Hirut sehr deutlich - wenn wir etwas in dieser Welt verändern wollen, dann müssen wir eben alles geben.
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