Neue Rezensionen aus den Gender Studies

25.05.2014 00:00

Folgende unserer Bücher wurden rezensiert in querelles - Rezensionszeitschrift für Frauen- und Geschlechterforschung:

 

Gabriele Dietze: Weiße Frauen in Bewegung. Genealogien und Konkurrenzen von Race- und Genderpolitiken


Gabriele Dietze zeichnet das Verhältnis der Kategorien Race und Gender innerhalb der US-amerikanischen Geschichte von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Präsidentschaftswahl von Barack Obama nach. Dabei demonstriert sie anhand von zentralen Figuren der weißen Frauenbewegung deren ambivalente Positionen, die oftmals für progressive Inhalte wie das Eintreten für Frauenrechte stehen, gleichzeitig aber dann Anliegen von African Americans nicht artikulieren oder gar zum Schweigen bringen. Ebenso zeigt Dietze mithilfe von Texten einiger schwarzer Autor_innen sowie anhand berühmter Gerichtsprozesse, dass schwarze Emanzipation nicht notwendigerweise mit feministischen Positionen einhergehen musste, sondern sich vielmehr eine Konkurrenzsituation zwischen Race und Gender entspann.

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Erna Appelt, Brigitte Aulenbacher, Angelika Wetterer (Hrsg.): Feministische Krisendiagnosen


Der von Erna Appelt, Brigitte Aulenbacher und Angelika Wetterer herausgegebene Sammelband zielt auf eine feministische Analyse und Kritik der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklung, die in aktuellen Zeitdiagnosen häufig als krisenhaft beschrieben wird. In zwölf Beiträgen von sozial-, politik- und geschlechterwissenschaftlich ausgewiesenen Autor/-innen werden Krisen bezüglich der gesellschaftlichen Naturverhältnisse, Lebenssorge und Ökonomie, Öffentlichkeit und Privatheit sowie Normierungen und Ideologien bearbeitet und durch eine Einleitung der Herausgeberinnen in Bezug zueinander gesetzt. Die Aufsätze sind durchweg anregend und bereichernd für die gegenwärtigen zeitdiagnostischen Debatten, könnten jedoch zum Teil begrifflich und empirisch präziser und argumentativ etwas gründlicher sein.

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Marita Kampshoff, Claudia Wiepcke (Hrsg.): Handbuch Geschlechterforschung und Fachdidaktik


Zur Fragestellung, inwiefern Fachdidaktik(en) und Geschlechterforschung zusammenhängen und wie sie zueinander in Beziehung gesetzt werden können, legen Marita Kampshoff und Claudia Wiepcke mit dem von ihnen herausgegebenen Handbuch in gebündelter Form allgemeine sowie fachspezifische Antworten vor. Es bietet somit eine notwendige Zusammenführung von bestehenden Erkenntnissen in einem Großteil der (Schul-)Fachdidaktiken sowie einer kleinen Auswahl von Wissenschafts- und Querschnittsdisziplinen. Für Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen wird damit erstmals in diesem Umfang ein Überblick über den diesbezüglichen Stand der Forschung bereitgestellt, auch wenn der Bezug zu den im ersten Teil des Bandes dargestellten theoretischen Grundlagen nicht immer gegeben ist.

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Ina E. Bieber: Frauen in der Politik. Einflussfaktoren auf weibliche Kandidaturen zum Deutschen Bundestag


Ina E. Bieber untersucht in ihrer Dissertation die Einflussfaktoren für erfolgreiche Bundestagskandidaturen von Frauen. Anhand von Längsschnitt- und Querschnittsdaten analysiert sie Faktoren auf der Mikroebene wie individuelle Eigenschaften und Dispositionen sowie Faktoren auf der Makroebene wie Partei- und Wahlsystemeinflüsse. Vor allem letztere wirken sich signifikant auf die Wahlchancen von Frauen aus. Allein das Geschlecht ist kein signifikanter Faktor für den Wahlerfolg zum Bundestag - vor allem die Zugehörigkeit zu Parteien des linken Spektrums und Kandidaturen auf Listenplätzen zeitigen für Frauen größere Chancen, erfolgreich zu kandidieren.

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Paula-Irene Villa, Julia Jäckel, Zara Pfeiffer u.a. (Hrsg.): Banale Kämpfe? Perspektiven auf Populärkultur und Geschlecht


Populärkulturelle Erscheinungen wie etwa Fernsehserien eignen sich besonders, um hegemoniale Geschlechterverhältnisse zu analysieren, das zeigt der vorliegende Sammelband eindrücklich. Die größtenteils empirisch angelegten Studien loten den Verhandlungsspielraum aus, in dem widerständige Praktiken zur Veränderung der Geschlechterregime führen könnten. Doch wird häufiger eine Bestärkung statt Infragestellung der Verhältnisse festgestellt. Für ein besseres Verständnis dieses Phänomens fehlt allerdings in den meisten Beiträgen eine entsprechende theoretische Durchdringung. Dieses lesenswerte Buch bildet derart verschiedene kulturelle Phänomene ab, dass für jede/n Leser/-in garantiert etwas völlig Unbekanntes dabei ist, und verhilft so allen kulturwissenschaftlich Arbeitenden zu Erkenntnisgewinn.

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Frauke Mahrt-Thomsen: Bona Peiser - Die erste deutsche Bibliothekarin


Bona Peiser (1864?1929), die erste Bibliothekarin Deutschlands, hat nicht nur ein neues Ausleihsystem für Bibliotheken entwickelt, sie hat sich auch intensiv mit Fragen zur Ausbildung von Bibliothekarinnen und allgemeiner mit Frauen im Beruf beschäftigt. Welche große Rolle ihr dabei bei der Entstehung der Lesehallen in Deutschland zuzuschreiben ist, dem geht Frauke Mahrt-Thomsen in der vorliegenden Biographie nach und liefert damit, neben einem Einblick in Bona Peisers Arbeiten und Wirken, eine fundierte Übersicht in die Entstehung des Bibliothekswesen in Deutschland.

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Heinz-Jürgen Voß: Biologie & Homosexualität: Theorie und Anwendung im gesellschaftlichen Kontext


Heinz-Jürgen Voß gibt einen spannenden Überblick über die historische Entwicklung des Homosexualitätskonstruktes und damit verbundene biologistische Erklärungsansätze. Der Schwerpunkt liegt dabei zunächst im deutschsprachigen Raum. Es wird deutlich, wie stark Forschungsarbeiten zum Thema Homosexualität in einem kategorialen und pathologisierenden Deutungsmuster gefangen sind und dass viele der entsprechenden Arbeiten in direkter oder indirekter Tradition nationalsozialistischer Forscher_innen stehen. Der Rahmen des schmalen Bändchens erlaubt nur eine kurze Übersicht, die aber bisher im deutschsprachigen Raum fehlte. Es ist sowohl für Aktivist_innen als auch für Menschen, die sich wissenschaftlich mit dem Thema beschäftigen, geeignet.

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Christina Mundlos: Mütterterror. Angst, Neid und Aggressionen unter Müttern


Das gesellschaftliche Mutterbild und die politische Regulierung von Mutterschaft, so die Kernthese von Christina Mundlos, isolieren Mütter voneinander, fördern Konkurrenz unter ihnen und verhindern somit Solidarität und gemeinsame befreiende Aktionen. Das Sachbuch kann als eine Art Ratgeber gelesen werden, der zum Widerstand gegen etablierte Vorstellungen der 'guten Mutter' ermuntert. Dies ist begrüßenswert und überfällig. Mundlos reproduziert jedoch bestimmte Verkürzungen, die in der politischen und medialen Diskussion über Mutterschaft vorgenommen werden, so etwa die fast ausschließliche Fokussierung auf Probleme der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Hier zeigen sich Problemstellungen, die einer feministischen Bearbeitung bedürfen.

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